Probleme im Schlaf lösen

Wissenschaftler der Universität Lübeck haben nachgewiesen, wie das Gehirn während des Schlafes komplexe geistige Aufgaben lösen kann. Tests mit 106 Freiwilligen unterstützen die Annahme, dass das Überschlafen eines Problems zu seiner Lösung beitragen kann. Den Teilnehmern wurde eine Reihe von Rätseln gezeigt, in die die Antwort in Form eines versteckten Schlüssels eingebaut war. Laut Nature hatten jene, die über die Nacht wach bleiben mussten, deutlich geringere Chancen die Lösung zu finden. Da das Gehirn während des Schlafes die Informationen des Vortages neu zu strukturieren scheint, wird davon ausgegangen, dass eine Schlafperiode zur Lösung der Fragestellung beiträgt.

Die Freiwilligen durften einen raschen Blick auf einen Test werfen, bei dem Zahlen basierend auf einer Reihe von Regeln anzuordnen sind. Unter den bekannten Regeln gab es eine dritte versteckte, deren Entdeckung die Lösung der Aufgabe entscheidend erleichterte. Ein Teil der Teilnehmer konnte acht Stunden schlafen, während andere in verschiedenem Ausmaß mit einem Schlafmangel konfrontiert waren. Doppelt so viele der ausgeschlafenen Teilnehmer erkannten laut BBC die dritte Regel.

Der leitende Wissenschaftler Jan Born erklärte, dass diese Neustrukturierung derart vor sich gehen könnte, dass Fragen einfacher zu lösen sind. Von besonderer Bedeutung ist hier der so genannte Slow-Wave Sleep, ein tiefer, traumloser Schlaf. Bereits geringe Verringerungen dieser Schlafphase wurden von anderen Studien mit einer Verringerung der Gedächtnisfunktionen und einer Verringerung der Fähigkeit versteckte Strukturen zu erkennen in Zusammenhang gebracht.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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