Magnetfelder bringen die Zellteilung in Schwung
Unter dem Einfluss von schwachen Magnetfeldern können sich die knochenbildenden Zellen des Menschen viermal schneller teilen als normal. Das haben Mediziner von der Universität Würzburg festgestellt. Weitere Forschungen sollen nun klären, ob Magnetfelder gegen Osteoporose und andere Knochenkrankheiten einsetzbar sind.
Wie Projektleiter Markus Walther vom Lehrstuhl für Orthopädie erklärt, wurden die knochenbildenden Zellen niedrigenergetischen elektromagnetischen Feldern von maximal 100 Mikrotesla Feldstärke ausgesetzt. Warum sich die Zellen daraufhin verstärkt teilen und welche Gene durch die Magnetfelder beeinflusst werden, gelte es nun herauszufinden.
Bei diesem Projekt kooperiert Markus Walther mit Franz Jakob und Norbert Schütze vom Würzburger Osteologiezentrum. Die Forscher wollen nicht nur knochenbildende Zellen untersuchen, sondern auch andere Zelltypen, die geschädigte Knochen stärken oder wieder aufbauen können. Es handelt sich dabei um Knorpelzellen (Chondrozyten) und so genannte mesenchymale Stammzellen. Letztere sind noch unreife Zellen, die sich beispielsweise zu Knorpel- oder Sehnenzellen weiterentwickeln können.
Unter der Einwirkung von elektromagnetischen Feldern wollen die Wissenschaftler genug Zellmaterial gewinnen, um mit Hilfe der RNA-Moleküle die Genaktivität unter die Lupe zu nehmen. Diese Studien führen sie mit dem Interdisziplinären Zentrum für Klinische Forschung (IZKF) der Uni Würzburg durch: Dort liegen DNA-Chips vor, mit deren Hilfe sich in einem einzigen Analysendurchgang über 12.000 Genprodukte testen lassen. Gefördert wird das Projekt von der Innomed International AG, einem Unternehmen, das auf dem Gebiet der physikalischen Therapiesysteme tätig ist.
Gegen manche Erkrankungen werden Magnetfeldtherapien bereits genutzt. Sie können zum Beispiel die Heilung eines Knochenbruchs deutlich beschleunigen. Zurzeit werden sie auch gegen Schmerzen eingesetzt, die beispielsweise auf eine übermäßige Abnutzung von Gelenken oder auf Durchblutungsstörungen bei Diabetes zurückzuführen sind.
Weitere Informationen: PD Dr. Markus Walther, T (0931) 8031153, Fax (0931) 8031129, E-Mail:
m-walther.klh@mail.uni-wuerzburg.de
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