Neues Verfahren gegen schwere Harninkontinenz

Ersatzschließmuskel ermöglicht wieder vollständige Kontrolle

Wissenschaftler der University of Melbourne haben ein Verfahren zur Behandlung von schwerer Inkontinenz entwickelt. Dem Team um John Furness gelang es, einen körpereigenen Muskelring zu schaffen, der in die Blase eingesetzt als Ersatzschließmuskel fungiert. Dieser Ersatzmuskel wird durch einen ebenfalls implantierten elektrischen Stimulator kontrolliert. Dieses Verfahren soll Patienten wieder die vollständige Kontrolle über ihre Blase ermöglichen.

Die derzeit verfügbaren chirurgischen Verfahren arbeiten mit prothetischen Hilfsmitteln, die laut Furness unter anderem mit Abstoßungsreaktionen zu kämpfen haben. Die häufigste Ursache für eine Schädigung des Schließmuskels ist ein Trauma in diesem Bereich. Es kann durch Komplikationen bei einer Prostataoperation oder durch das Erreichen der Menopause verursacht werden.

Die Wissenschaftler haben die Vermarktungsrechte an ein eigens geschaffenes Unternehmen, Continence Control Systems International P/L (CCS), weitergegeben. Die notwendige Technologie wird von Cochlear Limited zur Verfügung gestellt. Erste klinische Versuche sind für 2005 geplant. Innerhalb von fünf Jahren soll ein entsprechendes Produkt zur Behandlung von Inkontinenz auf den Markt kommen.

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.austria

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Eine neue Art der Kühlung für Quantensimulatoren

Stabilere Quantenexperimente werden an der TU Wien mit neuartigen Tricks möglich– durch ausgeklügeltes Aufspalten von Bose-Einstein-Kondensaten. Immer wieder hat man bei Quantenexperimenten mit demselben Problem zu kämpfen, egal ob es…

Eigenständiger Gedächtnistest per Smartphone kann Vorzeichen von Alzheimer erkennen

Digitaler Ansatz soll Weg für bessere Frühdiagnostik bereiten. Mit speziellen Testaufgaben auf dem Smartphone lassen sich „leichte kognitive Beeinträchtigungen“ – die auf eine Alzheimer-Erkrankung hindeuten können – mit hoher Genauigkeit…

Der Klang der idealen Beschichtung

Fraunhofer IWS transferiert mit »LAwave« lasergestützte Schallanalyse von Oberflächen in industrielle Praxis. Schallwellen können auf Oberflächen Eigenschaften verraten. Parameter wie Beschichtungsqualität oder Oberflächengüte von Bauteilen lassen sich mit Laser und…

Partner & Förderer