Tabakpflanzen unterstützen Tollwut-Bekämpfung
Genetisch veränderte Pflanze produziert menschliche Antikörper
Forscher der Thomas-Jefferson-University haben Tabakpflanzen so verändert, dass sie menschliche Antikörper gegen Tollwut produzierten. Dafür brachten sie DNA, die für den Antikörper gegen Tollwut im Menschen kodiert, in die Pflanze Nicotiana tabacum ein. Die von den transgenen Pflanzen produzierten Antikörper sollen laut Forschern in der Bekämpfung der Tollwut in Hamstern ebenso effizient gewesen sein wie menschliche Antikörper. Zu Nebenwirkungen wie etwa allergischen Reaktionen soll es nicht gekommen sein, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS).
Bislang waren Antikörper die einzige Möglichkeit, Tollwut wirksam zu behandeln bzw. ihren Ausbruch von vorneherein zu verhindern. Diese Proteine können aber nicht chemisch hergestellt werden und müssen bislang aus Menschen oder Pferden, die sich mit dem Tollwutvirus infiziert hatten, isoliert werden. Nachteil der Methoden ist, dass menschliche Antikörper in der Produktion teuer sind und Antikörper aus Pferden im Menschen ungünstige Reaktionen hervorrufen können.
Laut Forschern um Hilary Koprowski, Leiter des Biotechnology Foundation Laboratory, neutralisierten die Antikörper, die in der Produktion wesentlich weniger kosten, das Tollwut-Virus in Mäusezellen. Ein Versuch mit Hamstern zeigte, dass die pflanzlichen Antikörper ebenso gut funktionieren wie die menschlichen oder tierischen Eiweiße. Koprowski ist überzeugt, dass die von den transgenen Pflanzen produzierten Antikörper bei Menschen genauso gut wirken.
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