Arsen: Bremse für die DNA-Reparatur

Mit steigendem Gehalt im Körper nimmt Aktivität von Reparaturgenen ab

Dartmouth/New Hampshire (pte, 9. April 2003 13:30) – Dass das Schwermetall Arsen zu Krebs führen kann ist bereits seit langem bekannt. Forscher der Dartmouth Medical School scheinen nun das Rätsel, warum Arsen die Tumorbildung unterstützt, gelöst zu haben. Demnach hemmt das Schwermetall die Reparatur von Erbgutschäden, da durch Arsen die Expression der DNA-Reparaturgene abnimmt. „Die Studie unterstützt die bestehende Annahme, dass Arsen als Co-Karzinogen wirkt. Selbst verursacht das Schwermetall keinen Krebs, andere Substanzen wie Zigarettenrauch oder UV-Licht können aber wirksamer DNA-Mutationen verursachen“, schreibt die Studienautorin Angeline Andrew im Fachmagazin International Journal of Cancer.

Das Team um Andrew nutzte molekulare Tools, um auf einer laufenden Studie zur Analyse des Krebsrisikos bei Personen, die Arsen über Brunnenwasser konsumieren, aufzubauen. Untersucht wurden Zehennägel, bei denen sich herausstellte, dass sie sich als Biomarker gut eignen: Die Arsenwerte der Zehennägel korrelieren mit der Arsenmenge im Körper. Je höher die Arsenmenge im Körper war, umso weniger stark wurden wichtige Reparaturgene abgelesen. Anhand der genetischen Information der speziellen Gene werden Proteine hergestellt, die gewöhnlich beschädigte DNA-Stücke herausstellen und die Reparatur des Erbguts ermöglichen. Die Studie wurde an lediglich 16 Probanden durchgeführt. Weitere Studien sollen die Ergebnisse überprüfen.

Media Contact

Sandra Standhartinger pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.dartmouth.edu/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ideen für die Zukunft

TU Berlin präsentiert sich vom 22. bis 26. April 2024 mit neun Projekten auf der Hannover Messe 2024. Die HANNOVER MESSE gilt als die Weltleitmesse der Industrie. Ihr diesjähriger Schwerpunkt…

Peptide auf interstellarem Eis

Dass einfache Peptide auf kosmischen Staubkörnern entstehen können, wurde vom Forschungsteam um Dr. Serge Krasnokutski vom Astrophysikalischen Labor des Max-Planck-Instituts für Astronomie an der Universität Jena bereits gezeigt. Bisher ging…

Wasserstoff-Produktion in der heimischen Garage

Forschungsteam der Frankfurt UAS entwickelt Prototyp für Privathaushalte: Förderzusage vom Land Hessen für 2. Projektphase. Wasserstoff als Energieträger der Zukunft ist nicht frei verfügbar, sondern muss aufwendig hergestellt werden. Das…

Partner & Förderer