Zoologe sucht zivile "Urzeitkrebs-Forscher"

Gesucht und gefunden unter www.urzeitkrebse.at

„Urzeitkrebse“, die gemeinsame Bezeichnung für Feenkrebse, Rückenschaler und Muschelschaler, bevölkern seit 500 Mio. Jahren die Erde. Der Wiener Zoologe Erich Eder bittet nun biologisch Interessierte, mehr über die „lebenden Fossilien“ und ihre Lebensräume in Erfahrung zu bringen und aktiv nach den ältesten noch lebenden Tiergruppe zu suchen. Das Jahrhunderthochwasser des Sommers 2002 stellt eine einmalige Gelegenheit dar, die Urzeitkrebse zu beobachten, heißt es in einer Aussendung des Nationalpark Donauauen. Aktueller Aufruf zur Mithilfe.

Die „Urzeitkrebs-Forscher“ benötigen laut Eder zur Suche lediglich ein Wassernetz. Das in Alkohol konservierte Fundmaterial sollte mit genauer Fundortangabe direkt an den Spezialisten geschickt werden. Man sollte grundsätzlich gelsenresistent sein, denn nicht nur die seltenen Urzeitkrebse, auch Stechmückenlarven leben in Überschwemmungstümpeln.

Vor allem im Osten Österreichs begünstigt das pannonische Klima die Bildung temporärer Gewässer, welche auch eine ausreichend lange Trockenzeit aufweisen. March- und Donauauen, Wiener Becken und der Seewinkel sind die heimischen Rückzugsgebiete der immer seltener werdenden Tiere. Durch das Hochwasser des heurigen Sommers befinden sich derartige Gewässer heuer auch in Bereichen, die seit Jahrzehnten trocken gelegen sind, eine einmalige Gelegenheit, neue Standorte und seltene Arten (wieder-) zu finden. Zum Teil wurden Stellen überschwemmt, die seit den 50er Jahren kein Wasser mehr geführt haben. So wurden im Gebiet des Nationalparks Donau-Auen bereits erste Neufunde gemacht.

Urzeitkrebse besiedeln vorwiegend fischfreie, kurzfristig Wasser führende Gewässer, die nach starken Regenfällen oder Flussüberschwemmungen nur wenige Wochen lang bestehen. Denn die urtümlichen Tiere wenden einen Trick an: trocknen die Gewässer aus, sterben die Krebse. Im Schlamm aber haben sie Tausende von „Dauereiern“ hinterlassen, die ohne weiteres auch jahrzehntelange Trockenheit überdauern können.

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Sandra Standhartinger pte.online

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