Rasche und komfortable Bestimmungsmethode für Acrylamid in Lebensmitteln entwickelt


Das Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV aus Freising stellt eine neue und leicht handhabbare Analysenmethode vor.

Mit dem neuen Verfahren steht der Lebensmittelindustrie ein effizientes Werkzeug zur Verfügung, um Rohstoffe, Produkte sowie Prozessparameter im Sinne einer Reduktion des Acrylamidgehaltes im fertigen Lebensmittel zu überprüfen und optimieren.

Schwedische Wissenschaftler der Universität Stockholm haben hohe Werte des Stoffes Acrylamid in stärkehaltigen Lebensmitteln entdeckt. Acrylamid steht in Verdacht, Krebs auszulösen. Besonders in frittierten, gebackenen und gebratenen Kartoffel- und Getreideprodukten wie z.B. Chips, Pommes Frittes und Knäckebrot wurde Acrylamid gefunden. Die schwedischen Untersuchungen wurden von mehreren Labors in Europa, unter ihnen auch das Fraunhofer IVV, bestätigt.

Die bisherigen Analysenmethoden für Acrylamid in Lebensmitteln sind sehr zeit- und damit auch kostenaufwendig. Die Notwendigkeit, in kurzer Zeit eine Vielzahl an Proben zu untersuchen, war Anlass für die Wissenschaftler des Fraunhofer IVV, eine einfache und schnelle Analysenmethode zu entwickeln. Die neue Methode wendet einen automatisierten Extraktionsschritt des Lebensmittels nach dem „Accelerated Solvent Extraction“ (ASE) Prinzip an. Auf diese Weise erhält man einen sehr reinen Extrakt, in dem Acrylamid spezifisch und hoch empfindlich mittels moderner HPLC-MS-MS Kopplung quantifiziert wird.

Eine Publikation zum Verfahren ist in Vorbereitung. Weitere Informationen sind beim Fraunhofer IVV erhältlich. Für Rückfragen steht Dr. Fritz Brandl unter der Telefonnummer +49 (0) 8161/491-313 bzw. E-Mail brandl@ivv.fraunhofer.de zur Verfügung.

Fraunhofer-Institut Verfahrenstechnik und Verpackung IVV
Petra Gabler
Giggenhauser Str. 35
85354 Freising
Telefon +49 (0) 81 61/491-124
Fax +49 (0) 81 61/491-222
E-Mail: gabler@ivv.fraunhofer.de

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Karin Agulla idw

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