US-Genforscher gründet neues Genlabor

Ex-Celera-Genomics-Präsident will menschliches Erbgut binnen Minuten entziffern

Der US-Genforscher Craig Venter, ehemaliger Präsident des Biotech-Unternehmens Celera Genomics, das vor zwei Jahren als erstes eine Rohfassung des menschlichen Erbguts erstellt hatte, startet ein neues Genlabor. Venters Plänen zufolge, sollen in diesem Forschungszentrum die Genom-Entschlüsselungen von Menschen, Tieren und Bakterien in Zukunft binnen Minuten oder höchstens Stunden vorgenommen werden. Derzeit dauert dieser Prozess noch Monate oder Jahre. Die Kosten einer Analyse eines menschlichen Genoms will der Forscher auf etwa 1.000 Dollar drücken. Derzeit liegen die Kosten der DNA-Sequenzierung im Mio.-Dollar-Bereich, berichtet MSNBC.

Durch die Kostensenkung sei es möglich, die Analyse des menschlichen Genoms im großen Stil zur Prävention von Krankheiten einzusetzen. Rob Bennett, Sprecher von Celera Genomics, sieht in Venters Vorhaben keine ernsthafte Konkurrenz, da das Biotech-Unternehmen seine Tätigkeiten im Bereich der Gen-Sequenzierung beenden wird.

Das neue Labor ist ein Kooperationsprojekt dreier Forschungszentren, die durch Venters Stiftung unterstützt werden. Eine Zusammenarbeit erfolgt auch mit Genomic Research (TIGR), das Institut wird von Venters Frau, Claire Fraser, geleitet. Bereits 2003 will der Forscher 40 Mio. Gen-Entschlüsselungen durchführen. Den „Erfolg“ seiner Genforschung beabsichtigt Venter aber nicht zu verkaufen. Als Nonprofit-Lab sollen die wissenschaftlichen Erkenntnisse ohne Restriktionen publiziert werden.

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Sandra Standhartinger pte.online

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