Forscher der Hochschule Anhalt (FH) entwickeln Verfahren zur Bio-Energie-Gewinnung aus Algen

Der Einsatz von Algen zur Minderung des Treibhausgases Kohlendioxid und als Alternative zu fossilen Energieträgern rückt zunehmend in den Mittelpunkt des Interesses. Eine verschärfte Umweltgesetzgebung, steigende Rohölpreise und die Knappheit von Ressourcen fördern dies zusätzlich. Bisher entwickelte Verfahren zur Nutzung von Algen konnten aufgrund verfahrenstechnischer Probleme noch nicht in der Wirtschaft etabliert werden.

Das bisher wenig genutzte Potenzial der Algen erschließen gegenwärtig die Köthener Algenbiotechnologen unter Leitung und Koordination von Prof. Dr. Carola Griehl, Hochschule Anhalt (FH), in zwei Forschungsprojekten. Gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft werden folgende Aspekte untersucht:

1. Ein Projekt beschäftigt sich mit der Gewinnung von Öl aus Algen unter Nutzung von CO2 aus Abgasen. Dabei soll ein Verfahren zur Biomasse- bzw. Ölproduktion aus Mikroalgen unter Verwertung von CO2 aus Abgasen aus industriellen Verbrennungs- und Produktionsprozessen entwickelt werden. Ziel ist, neben dem Reduzieren der industriellen CO2-Emissionen, die Gewinnung von Öl für energetische Anwendungen wie beispielsweise Biotreibstoff. Die Untersuchungen hierzu erfolgen im Rahmen des Centers of Life Sciences der Hochschule Anhalt (FH) und werden durch industrielle Partner unterstützt.

2. Aber nicht nur der CO2-Anteil aus Abgasen wird zur Produktion von Biomasse- und Wertstoffen aus Mikroalgen genutzt, auch den im Biogas enthaltenen energetisch nicht nutzbaren Kohlendioxidanteil können die Algen verwenden, um Biomasse aufzubauen. Durch die Kopplung der Biogasreinigung mit der Kultivierung CO2-fixierender Mikroalgen entsteht einerseits besser verwertbares Biogas für Blockheizkraftwerke und andererseits wird Algenbiomasse produziert. Die Algenbiomasse kann nach der Wertstoffgewinnung wieder in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden.

Damit können sowohl die produzierten Wertstoffe als auch ein methanangereichertes Biogas einer Vermarktung zugeführt werden. Gleichzeitig werden die entstehenden Abfallstoffe umweltfreundlich und kostengünstig entsorgt. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Verbund-Forschungsprojekt mit der Hochschule Bremen wird von der Hochschule Anhalt (FH) koordiniert. Die Praxispartner sind MAL GmbH Stollberg (BiLaMal Unternehmensgruppe), Regio Biogas AG, algatec und L.U.M. GmbH.

Das Thema der Algenbiotechnologie ist an der Hochschule Anhalt (FH) kein Neues. Die vorindustriellen Forschungen von Prof. Dr. Carola Griehl und ihrem Team sind eng mit bereits laufenden Forschungsprojekten zur Wertstoffgewinnung aus Algen und zur Biogasgewinnung aus organischen Reststoffen verknüpft.

Kontakt:
Hochschule Anhalt (FH)
Eileen Klötzer
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49-3496 67 1010
E-Mail: presse@hs-anhalt.de

Media Contact

Eileen Klötzer idw

Weitere Informationen:

http://www.hs-anhalt.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Der Klang der idealen Beschichtung

Fraunhofer IWS transferiert mit »LAwave« lasergestützte Schallanalyse von Oberflächen in industrielle Praxis. Schallwellen können auf Oberflächen Eigenschaften verraten. Parameter wie Beschichtungsqualität oder Oberflächengüte von Bauteilen lassen sich mit Laser und…

Individuelle Silizium-Chips

… aus Sachsen zur Materialcharakterisierung für gedruckte Elektronik. Substrate für organische Feldeffekttransistoren (OFET) zur Entwicklung von High-Tech-Materialien. Wie leistungsfähig sind neue Materialien? Führt eine Änderung der Eigenschaften zu einer besseren…

Zusätzliche Belastung bei Knochenmarkkrebs

Wie sich Übergewicht und Bewegung auf die Knochengesundheit beim Multiplen Myelom auswirken. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ein Forschungsprojekt der Universitätsmedizin Würzburg zur Auswirkung von Fettleibigkeit und mechanischer Belastung auf…

Partner & Förderer