Weltgesundheitsorganisation bestätigt bedeutende Rolle des FLI bei der Tollwutforschung

Das Zentrum besteht aus einer Arbeitsgruppe unter der Leitung von Dr. Thomas Müller. Sie führt Forschungsprojekte zu Tollwut bei Füchsen und Fledermäusen durch und unterstützt von der Krankheit betroffene Länder bei der Überwachung und Bekämpfung der Infektion. Das Collaborating Centre gibt zudem vierteljährlich das „Rabies Bulletin Europe“ mit aktuellen Fallzahlen und Forschungsergebnissen aus Europa heraus.

Die Tollwut gilt als älteste bekannte vom Tier auf den Menschen übertragbare Krankheit (Zoonose). Während die Tollwutfälle bei Mensch und Tier in den meisten westeuropäischen Ländern rückläufig sind, fordert die durch Viren ausgelöste Infektionskrankheit in anderen Ländern immer noch zahlreiche Todesopfer.

Das WHO Collaborating Centre am Friedrich-Loeffler-Institut entwickelt gemeinsam mit internationalen Partnern mit Hilfe monoklonaler Antikörper einen neuen Humanimpfstoff, der Menschen nach einem Biss durch ein eventuell tollwütiges Tier verabreicht wird (Post-Expositions Prophylaxe). Es arbeitet mit weiteren WHO Collaborating Centres im Bereich Tollwut zusammen und nimmt weltweit an Missionen teil. So halfen die Wissenschaftler des Collaborating Centres bei Impfaktionen von Füchsen in Süd- und Osteuropa.

Außerdem unterstützt das WHO Collaborating Centre am FLI den Welttollwuttag, der dieses Jahr am 28. September stattfindet. Er soll auf die Situation in betroffenen Ländern aufmerksam machen und zur Aufklärung beitragen. Weitere Informationen zum Welttollwuttag stehen im Internet unter http://www.worldrabiesday.org zur Verfügung.

Bereits seit 1974 arbeitet das FLI im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation erfolgreich als Zentrum für Zusammenarbeit im Bereich Tollwutforschung und -überwachung. Alle vier Jahre prüft die WHO die Re-Designierung des Collaborating Centre. Die Tollwut-Arbeitsgruppe am Institut für Epidemiologie des FLI fungiert gleichzeitig als Nationales Referenzlabor und Referenzlabor der Weltorganisation für Tiergesundheit OIE.

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Dr. Michael Welling idw

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