Aufräumen mit verstaubten Vorstellungen über die Chemie des Vitamins E

Aufgrund seiner antioxidativen Wirkung findet sich Vitamin E nicht nur in Vitaminpräparaten, sondern auch als Zusatzstoff in Tierfutter und Lebensmitteln sowie in Antifaltencremes. Als Bestandteil aller tierischen Membranen schützt das fettlösliche Vitamin mehrfach ungesättigte Fettsäuren vor einer oxidativen Zerstörung durch Radikale, indem es selbst zu einem reaktionsträgen Radikal reagiert.

So weit, so gut. Allerdings haben Wissenschaftler Vitamin E in den letzten Jahren mit Synthesen, kinetischen Messungen und quantenchemischen Rechnungen untersucht und danach alte Theorien über den Haufen werfen müssen. Die Lehrbücher müssen neu geschrieben werden, wenn es um die Folgechemie des Primärradikals geht. Die Existenz eines in der Literatur etablierten Chromanolmethid-Radikals schien zwar schlüssig, wurde aber nun widerlegt. Alle Reaktionen, die auf dieses Intermediat hinwiesen, lassen sich nämlich auf das Zwischenprodukt Chinonmethid zurückführen, dessen Auftreten Forscher jetzt nachweisen konnten.

In der Aprilausgabe der „Nachrichten aus der Chemie“ geben die Chemiker Stefan Böhmdorfer und Thomas Rosenau einen Überblick über inzwischen überholte Thesen sowie frisch gewonnene Erkenntnisse zur Chemie des Vitamins E. Die PDF-Datei des Artikels gibt es bei der Redaktion der „Nachrichten aus der Chemie“ unter nachrichten@gdch.de.

Nahezu 80.000 anspruchsvolle Chemiker und Chemikerinnen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Lehre informieren sich mit den „Nachrichten aus der Chemie“ über Entwicklungen in der Chemie, in angrenzenden Wissenschaften sowie über gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte. Kennzeichen der Zeitschrift der Gesellschaft Deutscher Chemiker sind das breite Spektrum der Berichte, das einmalige Informationsangebot an Personalien, Veranstaltungs- und Fortbildungsterminen sowie der große Stellenmarkt.

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Dr. Ernst Guggolz idw

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