Haie als lebende Hurrikan-Warnung

Haie könnten in Zukunft für die Vorhersage von Hurrikans dienen: Eine junge schottische Forscherin der Aberdeen University berichtet über sehr vielversprechende Versuche in Druckkammern. Demnach reagieren Haie sehr sensibel auf Veränderungen des Luftdrucks und ziehen sich bei herannahenden Wirbelstürmen in tiefere Gewässer zurück, berichtet BBC-Online.

Die Doktorandin Lauren Smith hatte bei Feldforschungsversuchen auf der Bimini Biological Field Station auf den Bahamas vor der Küste Floridas festgestellt, dass Zitronenhaie bei herannahenden Hurrikans in tiefere Gewässer ziehen. Bekannt war den Forschern, dass Haie sehr empfindlich auf Druckunterschiede reagieren und diese mittels Haarzellen in ihrem Gleichgewichtssystem feststellen können. Bei der Beobachtung von freilebenden Haien mit Hilfe von akustischen Plaketten und GPS-Technologie wurden Daten von Luftdruck und Temperaturen miteinander verglichen.

Anschließend hat die Forscherin Untersuchungen mit Katzenhaien im Hinblick auf die Effekte von Gezeiten und Temperaturunterschieden in Aquarien gemacht. Besonders interessant war jedoch die Untersuchung im National Hyperbaric Centre http://www.nationalhyperbariccentre.com – einer Druckkammer, in der man Wetterverhältnisse simulieren kann. Die Verhältnisse entsprechen in etwa jenen einer herannahenden Sturmfront.

„Dass Haie extrem empfindliche Sinnesorgane haben, ist bekannt“, meint der Meeresbiologe Michael Stachowitsch von der Universität Wien http://www.univie.ac.at/marine-biology gegenüber pressetext. Er selbst sei über ein solches Forschungsergebnis nicht erstaunt. „Die Haihaut ist ein einziges großes Sinnesorgan. Die Fische können zum Beispiel über die so genannten Lorenzinischen Ampullen elektrische Felder von 0,01 bis 0,05 Mikrovolt pro Zentimeter feststellen“, erklärt der Meeresbiologe. Das bedeute, dass selbst eine Herzfrequenz eines im Boden verborgenen Fisches lokalisiert werden könne. Berichte, wonach ein Hai bemerkt, ob ein Taucher aufgeregt ist oder nicht, wären nicht erfunden.

Eine Untersuchung an Haien in Florida im Sommer 2001 hat gezeigt, dass vor dem Hurrikan Gabrielle, Schwarzspitzen-Riffhaie mit der Näherung des Sturmes in tiefere Gewässer gezogen sind. David Smith vom National Hyperbaric Centre bezeichnet die Untersuchungen von Smith als bahnbrechende Erkenntnisse.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer