Algen sind Biomasse der Zukunft

Professorin Dr. Heike Frühwirth, Studiendekanin des HBC-Studienganges Industrielle Biotechnologie Foro: HBC/Stefan Sättele

Seit 1945 widmet sich das Forum in Alpbach relevanten gesellschaftspolitischen Fragestellungen. In diesem Jahr lautet das Thema „At the Crossroads“ und die teilnehmenden Experteninnen und Experten beschäftigen sich damit, wie Europa die Weichen stellen muss, um der Zukunft gewachsen zu sein. Mehr als 4000 Teilnehmer aus über 70 Staaten werden vom 13. bis 29. August im österreichischen Alpbach erwartet.

„Biomasse der Zukunft – Die Industrielle Biotechnologie als Lieferant für biogene Rohstoffe“ lautet das Thema von Prof. Frühwirth; die Verfahrenstechnikerin unterstützt die Alpbacher Tagung als Expertin im Arbeitskreis „Bioenergie – Auswege oder Irrtum“.

Dr. Heike Frühwirth leitet als Studiendekanin den noch jungen Studiengang „Industrielle Biotechnologie“ an der Hochschule Biberach und beschäftigt sich mit der Entwicklung von alternativen Produktionsverfahren zur Realisierung von umwelt- und ressourcenschonenden Prozessen. Diese Prozesse, so Dr. Frühwirth, finden sowohl im Bereich der chemischen Industrie als auch in der Energiewirtschaft und in Umwelttechnologien Anwendung.

Jeweils werden Mikroorganismen eingesetzt – etwa Bakterien, Hefen und Algen oder Enzyme daraus. Diese biotechnologischen Verfahren seien effizienter und weniger zielgerichteter – „und haben in bestimmten Bereichen klare Vorteile gegenüber klassischen Herstellungsprozessen“, so die Verfahrenstechnikerin.

Ihr ihrer Forschungsarbeit konzentriert sich Dr. Heike Frühwirth derzeit auf den Einsatz von Mikroalgen. Denn anders als Bakterien oder Hefen sind Algen in der Lage, Biomasse aus CO2 zu bilden – also ohne den Einsatz von urbaren Flächen. Allerdings werden Mikroalgen bisher industriell nur in der Herstellung von hochpreisigen Produkten – etwa von Kosmetik – eingesetzt.

Das Problem: Noch sind die Prozesse zur Kultivierung von Algen in ausreichender Menge zu teuer. Forschergruppen weltweit arbeiten deshalb mit Hochdruck an der Weiterentwicklung von Kultivierungssystemen, die mit möglichst wenig Energie auskommen.

Professorin Dr. Heike Frühwirth wird in Alpbach ihre aktuelle Forschungsarbeit vorstellen und aufzeigen, welche Ideen es in Biberach zur Erhöhung der Biomassekonzentration gibt, damit die Algenbiotechnologie kein Irrweg, sondern ein Ausweg in der Bioenergie darstellt.

http://www.hochschule-biberach.de
http://www.alpbach.org

Media Contact

Anette Schober-Knitz idw - Informationsdienst Wissenschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer