Staatspräsident Sarkozy startet nationale Strategie zur Forschung und Innovation

Im Laufe des Jahres 2009 sollen verschiedene Maßnahmen getroffen werden, um die Zusammenarbeit der vier tragenden Hauptakteure der Strategie – öffentliche Forschungseinrichtungen, Universitäten, Forschungsförderer und Unternehmen – zu verstärken.

Die Reform der bedeutendsten Forschungseinrichtungen, wie des CNRS, mit einer Neugestaltung zur Gründung von thematischen Instituten, wurde bereits ziemlich weit vorangetrieben. Zudem soll die Schaffung eines nationalen Instituts für Lebenswissenschaften und Gesundheit zum Leitbild der Gestaltung der neuen Strategie werden.

Schließlich soll die neue Organisation zur Abschaffung der sogenannten „Unités Mixtes de Recherche“ (gemischte Forschungsgruppen) führen, in denen die öffentlichen Forschungseinrichtungen und die Universitäten bisher zusammenarbeiteten, deren Ansatz aber mittlerweile überholt ist.

Des Weiteren soll die neue Strategie auch zu einer Überarbeitung des Patentierungssystems führen. Angestrebt wird eine Vereinfachung der Miteigentümerschaft von Patenten, die von mehreren Forschungseinrichtungen gemeinsam eingereicht werden. Das aktuelle System hemmt den Transfer in die Industrie erheblich.

Wünschenswert wäre die Schaffung einer Struktur des privaten Rechts in jedem großen Forschungscluster, die für die Patentenverwaltung zuständig ist. Dort sollten die Fragen der Patentierung durch Experten aus diesem Bereich bearbeitet werden, was bisher nicht unbedingt der Fall ist. Die Einrichtung, die die Forschungsarbeiten durchführt, sollte auch alleiniger Eigentümer des Patents werden und dies allein nutzen dürfen.

Ein weiterer Punkt der Strategie ist die Reform der französischen Forschungsagentur (ANR). Unter anderem soll mehr Freiraum für riskante Projekte von Spitzenforschern gewährleistet werden. Des Weiteren sollen die Modalitäten des Zugangs zu steuerlichen Forschungsförderungsmoglichkeiten überarbeitet werden. In erster Linie sollten junge innovative Unternehmen von diesen Änderungen profitieren.

Im Rahmen der neuen Strategie wird der oberste Rat für Forschung und Technologie (HCST) eine neue Rolle einnehmen: er wird dem Premierminister und nicht mehr dem Präsidenten unterstellt und wird über zusätzliche Mittel verfügen, um an der Umsetzung der SNRI effizienter mitwirken zu können.

Die Leitlinien, die die Ziele für die kommenden vier Jahre festlegen, sollen im Mai 2009 vom Ministerkabinett beschlossen werden. Bis dahin soll zwischen den Forschungsakteuren ein breitangelegter offener Dialog zu diesem Thema stattfinden. Neun Arbeitsgruppen, bestehend aus Wissenschaftlern, Unternehmern, Abgeordneten und anderen Interessenvertretern, werden Zwischenberichte vorlegen, die Online auf die Internetseite des Ministeriums gestellt werden, damit die interessierten Bürger sie bewerten und mit Anregungen bereichern konnen.

[1] Siehe auch Wissenschaft-Frankreich Nr. 148 und 149

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Claire Nicolas
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