Schavan: "Wer bei der Forschung spart, verspielt die Zukunft"

„Deutschland hat hervorragende Voraussetzungen, um die aktuelle Krise zu meistern.“ Mit diesen Worten stellte Bundesforschungsministerin Annette Schavan dem Kabinett am Mittwoch den Bericht „Forschung und Innovation für Deutschland“ vor. Der Bericht zieht eine positive Bilanz zur aktuellen Forschungs- und Innovationspolitik der Bundesregierung – und er nimmt Stellung zum Anfang März an die Bundesregierung überreichten Gutachten der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI).

„Wir haben in dieser Legislaturperiode Forschung und Entwicklung konsequent ins Zentrum unserer Politik gerückt“, sagte Schavan. „Seit 2005 haben wir die jährlichen Investitionen in Forschung und Entwicklung von neun Milliarden auf rund 12 Milliarden Euro in diesem Jahr erhöht.“ Auch die Konjunkturpakete sehen erhebliche Investitionen in Bildung, Forschung und Innovationen vor. „Wenn wir unsere gute Position in der Welt halten und weiter ausbauen wollen, dürfen wir uns aber keinesfalls auf dem bisher Erreichten ausruhen“, warnte Schavan. „Denn auch viele andere Länder steigern ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung – und legen dabei ein hohes Tempo vor.“

Die Bundesregierung hat nach den Worten Schavans ihr ambitioniertes Ziel erreicht: eine neue Dynamik in der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit zu entfachen. „Die Hightech-Strategie der Bundesregierung hat mit vielen ressortübergreifenden Initiativen einen neuen Ansatz entwickelt, um schneller von Forschungsergebnissen zu Produkten zu kommen, die am Markt erfolgreich sind“, sagte die Ministerin. Mit der Bildung von Spitzenclustern und Innovationsallianzen in zukunftsträchtigen Bereichen wie der Energieeffizienz, der Lithium-Ionen-Batterie und der Automobilelektronik habe die Regierung dabei erfolgreich neue Wege beschritten.

Vor der Wirtschaftskrise haben auch die Forschungs- und Entwicklungsausgaben in den Unternehmen erheblich an Dynamik gewonnen, berichtete Schavan. Die Wirtschaft habe in den vergangenen Jahren stärker in Forschung und Entwicklung investiert als in der ersten Hälfte des Jahrzehnts. „Jetzt geht es darum, dass die Unternehmen ihr Bekenntnis zu Forschung und Innovation auch künftig in ihren Unternehmensentscheidungen umsetzen“, sagte die Ministerin. „Ich bin mir sicher: Wer jetzt bei Forschung und Innovation spart, der verspielt ein Stück Zukunft“.

Wie aus dem nun vorgelegten Bericht hervorgeht, haben Forschung und zukunftsweisende Innovationen eine doppelte Wirkung: Sie bringen zum einen den deutschen Unternehmen Wettbewerbsvorteile in den internationalen Märkten und liefern zugleich entscheidende Beiträge zur Lösung der globalen Herausforderungen, die sich durch den Klimawandel, die alternde Gesellschaft, gestiegene Anforderungen an die Mobilität und die verschärfte Sicherheitslage ergeben. „Wir stehen am Beginn neuer Innovationswellen, die durch technische und gesellschaftliche Veränderungen und durch die globalen Herausforderungen die nächste Dekade maßgeblich bestimmen werden“, sagte die Ministerin. Die neuen technologischen Trends sind nach den Worten Schavans eine entscheidende Chance für Gesellschaft und Wirtschaft.

Schavan kündigte an, dass das übergreifende nationale Innovationskonzept der Hightech-Strategie konsequent weiterentwickelt werden soll. Wege dazu werden auf einer Konferenz am 6. Mai 2009 über die Frage „Woher das neue Wachstum kommt“ von Ministerin Schavan gemeinsam mit der Forschungsunion Wirtschaft-Wissenschaft und internationalen Gästen diskutiert.

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Silvia von Einsiedel BMBF Newsletter

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