Robert Koch-Institut schreibt Forschungsvorhaben aus

„Die externen Projekte sollen ausgewählte Schwerpunkte der RKI-Arbeiten ergänzen und vertiefen, um den hohen Stand des Gesundheitsschutzes der Bevölkerung weiter zu verbessern“, sagt Jörg Hacker, Präsident des Robert Koch-Instituts. Die Fördermaßnahme ist Teil des Projekts „RKI 2010“, mit dem das RKI zu einem Bundesinstitut für die Gesundheit der Bevölkerung (Public Health) ausgebaut wird.

Die Ausschreibung richtet sich an Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen mit Forschungs- und Entwicklungskapazitäten in Deutschland. Die Förderschwerpunkte betreffen Themen, die im Rahmen des RKI-Ausbaus begonnen oder verstärkt werden. Es werden Vorhaben gefördert, die das RKI kurzfristig nicht selbst umsetzen kann, oder die zu Forschungsrichtungen gehören, die am Institut nicht untersucht werden können. Die Anträge müssen bis 15.09.2009 eingegangen sein, vergleichbare Ausschreibungen sind auch für die kommenden Jahre vorgesehen.

Ein Förderschwerpunkt sind die Zoonosen, Erkrankungen, die vom Tier auf den Menschen übergehen können. Von besonderem Interesse ist dabei zum einen die Überwachung der Reservoire der Erreger, bei Hantaviren etwa die Nagetiere. Bei dem ausgeschriebenen Thema Entomologie (Insektenkunde) wird die Untersuchung des geographischen und saisonalen Vorkommens von Insekten erwartet, die Krankheitserreger übertragen können und als Vektoren bezeichnet werden. Durch den Klimawandel könnten sich neue Vektoren (etwa die Tigermücke) verbreiten und Krankheitserreger aus wärmeren Regionen wie das Chikungunya-Virus auch hierzulande übertragen.

Ein weiterer Förderschwerpunkt sind Antibiotikaresistenzen und Krankenhausinfektionen. Ausgeschrieben sind hier Analysen zum Antibiotikaverbrauch in Krankenhäusern, die Entwicklung EDV-gestützter Systeme zur Erkennung von Häufungen resistenter Bakterien sowie die Untersuchung des Einflusses so genannter Probiotika auf das Vorkommen resistenter Bakterien im Darm.

Von besonderem Interesse beim Thema Impfen sind „Mehrdosen-Schemata“, Wiederimpfungen, Lebendimpfstoffe bei Schwangerschaft, Krankheitskosten von impfpräventablen Krankheiten (vor allem bei Gürtelrose und Rotavirus-Infektionen), das Vorliegen von Antikörpern (Seroprävalenz) bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, insbesondere bezüglich Masern, Mumps und Röteln, sowie mathematische Modellierungen zu Impfstrategien gegen Humane Papillomavirus-Infektionen.

Der fünfte Themenschwerpunkt, für die eine Projektförderung beantragt werden kann, ist die Gesundheitsberichterstattung. Ausgeschrieben ist eine Analyse, die ausleuchtet, welche Daten(quellen) der gesetzlichen Krankenversicherung für Gesundheitsmonitoring und Gesundheitsberichterstattung genutzt werden können. Hinzu kommt ein Forschungsprojekt zur Qualität der Erfassung des so genannten Vitalstatus in epidemiologischen Krebsregistern. Die Daten werden gebraucht, um die Überlebensaussichten nach einer Krebsdiagnose auf Bevölkerungsebene beschreiben zu können.

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