Norddeutsches Zentrum für Mikrobielle Genomforschung eröffnet

Sechs norddeutsche Wissenschaftseinrichtungen, die in der mikrobiellen Genomforschung seit vielen Jahren auch international eine führende Rolle spielen, haben ihre Kompetenzen auf diesem Gebiet in einem gemeinsamen Forschungszentrum gebündelt. Die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Prof. Dr. Johanna Wanka, hat das Norddeutsche Zentrum für Mikrobielle Genomforschung (NZMG) heute an der Universität Göttingen offiziell eröffnet.

„Das neue Zentrum stärkt den Wissenschaftsstandort Norddeutschland“, so Prof. Wanka. „Wir brauchen wegweisende Erkenntnisse zur Eindämmung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten und eine leistungsfähige Gesundheitsforschung. Mit dem NZMG können wir das enorme Potenzial der Genomforschung wissenschaftlich entfalten und nutzbar machen.“

„Das gemeinsame Zentrum kann die Sichtbarkeit der norddeutschen Lebenswissenschaften international auf eine neue Stufe heben“, so Prof. Dr. Ulrike Beisiegel, Präsidentin der Universität Göttingen. „Durch die Vernetzung und länderübergreifende Forschung können wir die aktuellen relevanten Fragen auf diesem Gebiet in einer ganz neuen Qualität adressieren.“ Das NZMG ist ein gemeinsames Zentrum der Universitäten Göttingen und Greifswald, der Technischen Universität Braunschweig, der Medizinischen Hochschule Hannover, des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung in Braunschweig und dem Leibniz-Institut DSMZ – Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen in Braunschweig.

Die mikrobielle Genomforschung gehört weltweit zu den wichtigsten Gebieten der Lebenswissenschaften. Sie beeinflusst schon heute ganz unterschiedliche Bereiche in Wirtschaft und Gesellschaft, von der Gesundheit des Menschen über Fragen des Klimawandels bis hin zu den verschiedenen Facetten der Biotechnologie einschließlich der synthetischen Biologie.

Thematische Schwerpunkte des neuen Zentrums sind die Genom- und Proteomanalyse mikrobieller Krankheitserreger, die Systembiologie bakterieller Modellsysteme, die funktionelle Genomanalyse biotechnologisch wichtiger Mikroorganismen sowie die Genomforschung an Mikroorganismen, die maßgeblich die Stoffkreisläufe der Meere und die Umweltbedingungen beeinflussen und Auswirkungen auf das Klima haben. Weitere Informationen über das NZMG sind im Internet unter http://www.nzmg.de zu finden.

Kontaktadresse:
Prof. Dr. Rolf Daniel
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Biologie und Psychologie – Institut für Mikrobiologie und Genetik
Grisebachstraße 8, 37077 Göttingen, Telefon (0551) 39-3827
E-Mail: rdaniel@gwdg.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Bildung Wissenschaft

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer