Neue Forschergruppen am Start

Mit rund 1,7 Millionen Euro unterstützt die DFG die neue deutsch-japanische Forschergruppe „Topological Electronics“. Ihr deutscher Sprecher ist Physikprofessor Laurens W. Molenkamp von der Universität Würzburg; Professor Seigo Tarucha aus Tokio vertritt die japanische Seite.

Neben Molenkamps Team forscht in der neuen Gruppe auch der Würzburger Physiktheoretiker Professor Björn Trauzettel mit. Beteiligt sind außerdem Physiker von den Universitäten Regensburg und Sendai (Japan).

Quanten-Spin-Hall-Effekt als Basis
Das gemeinsame Projekt der Physiker baut auf dem so genannten Quanten-Spin-Hall-Effekt auf. Die Würzburger haben ihn 2007 entdeckt und in der Top-Zeitschrift Science publiziert.

Worin der Effekt besteht? Spezielle Halbleiter können elektrischen Strom leiten, ohne dass dabei Wärme entsteht. Erstmals sind dadurch Computer denkbar, die ohne Kühlung auskommen – die Halbleiterindustrie interessiert sich folglich sehr für den in Würzburg entdeckten Effekt.

„Es sind außergewöhnliche quantenmechanische Zustände, die den Quanten-Spin-Hall-Effekt bewirken“, sagt Professor Molenkamp. Die Physiker erwarten, dass diese Quantenzustände total neuartige Wechselwirkungen mit Magnetfeldern oder optischen Wellen ergeben. „Diese exotische Physik wollen wir in der neuen Forschergruppe analysieren“, so der Würzburger Professor.

Kontakt: Prof. Dr. Laurens W. Molenkamp, T (0931) 31-84925, molenkamp@physik.uni-wuerzburg.de

Ökosysteme des Kilimanjaro im Wandel
Ebenfalls international geprägt ist die zweite Forschergruppe „Kilimanjaro Ecosystems Under Global Change“. Sie wird am höchsten Berg Afrikas, dem Kilimanjaro in Tansania, grundlegende Fragen zu den Auswirkungen von Klimawandel und Landnutzungsänderungen auf Biodiversität und Ökosystemfunktionen untersuchen.

Sprecher der neuen Forschergruppe ist Professor Ingolf Steffan-Dewenter von der Universität Bayreuth. Zum 1. März 2010 übernimmt er an der Universität Würzburg den Lehrstuhl für Tierökologie und Tropenbiologie im Biozentrum. Hier tritt er die Nachfolge von Professor Karl Eduard Linsenmair an, der sich ebenfalls mit Forschungsprojekten in Afrika profiliert hat.

Am Kilimanjaro-Projekt sind Arbeitsgruppen der Universitäten Bayreuth, Mainz, Marburg, Oldenburg, Potsdam, Ulm und Bern (Schweiz) beteiligt, außerdem das Forschungszentrum Karlsruhe, das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung und Gruppen von mehreren tansanischen Universitäten.

Kontakt: Prof. Dr. Ingolf Steffan-Dewenter, T (0921) 55-2645, ingolf.steffan@uni-bayreuth.de

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Gunnar Bartsch idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-bayreuth.de

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