Jugend geht bei Expeditionen in Wildnis mit Natur auf Tuchfühlung

Rasante technische Veränderung und beschleunigte Lebensverhältnisse drängen bei vielen Kindern und Jugendlichen die natürliche Umwelt an den Rand ihrer Wahrnehmung, Fernsehen und neue Medien die Natur als Erlebnis-, aber auch als Lernort in den Hintergrund.

Dies geht mit einem wissenschaftlich belegten Dilemma in der Naturwahrnehmung bei Jugendlichen einher. Natur wird zwar grundsätzlich als wertvoll erachtet, dient jedoch mehr und mehr als Kulisse. Wesentliche Zusammenhänge zwischen Natur und Mensch werden nicht mehr erkannt.

Hier setzt das Umweltbildungsprojekt des Naturparks Kellerwald-Edersee und der Naturschutzjugend Hessen an. Auf „Wildnisinseln“ sollen Schüler künftig den Wald in Expeditionen erleben. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt das Vorhaben. DBU-Generalsekretär, Dr. Fritz Brickwedde übergab heute die Förderbescheinigung über rund 230.000 Euro an Manfred Bauer, den Leiter des Nationalparks.

Erstmals sollen in einem deutschen Nationalpark „Wildnis-Erlebnisinseln“ für die Umweltbildung eingerichtet werden. „Die Jugend muss wieder stärker für die Natur begeistert werden. Dafür muss sie auch raus in die Wälder, wie es dieses Umweltbildungsprojekt vorsieht. Denn am Ende schützen die Kinder das, was sie wirklich erleben und kennengelernt haben“, sagte Brickwedde bei der Bewilligungsübergabe.

Für Gymnasiasten wie Hauptschüler soll die Wildnis für ein paar Tage im Mittelpunkt stehen. In der Projektwoche sollen die Jugendlichen Tag für Tag auf die persönlichen Herausforderungen und die Vielfalt in der Wildnis vorbereitet und für die Faszination unberührter Natur sensibilisiert werden. Höhepunkt soll dann eine 24-stündige Expedition ins Kerngebiet des Nationalparks sein. Am Ende soll es auch genug Zeit für die Teilnehmer geben, die Tage Revue passieren zu lassen.

„Uns ist wichtig, dass Jugendliche, die sich immer mehr von der Natur entfernen, wieder mit der Natur im wahrsten Sinne des Wortes in Berührung kommen“, sagte Bauer. Diese Idee solle auch auf andere Schutzgebiete übertragen werden. In Schulungen von Mitarbeitern anderer Naturschutzverbände sollen die so genannten Multiplikatoren das theoretische Rüstzeug bekommen. Eine biologiedidaktische und naturschutzfachliche Bewertung der Bildungsangebote sollen die Wirksamkeit und die Folgen der Exkursionen im Ökosystem erfassen und eine Übertragbarkeit auf andere Schutzgebiete sicher stellen.

Media Contact

Franz-Georg Elpers idw

Weitere Informationen:

http://www.dbu.de

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