Jahresrückblick – das Bildungsjahr 2010 in Zahlen

Bildungslotsen nehmen die Arbeit auf: Im November 2010 haben rund 500 Berufseinstiegsbegleiterinnen und -begleiter bundesweit ihre Arbeit an Schulen aufgenommen. Sie werden zunächst etwa 10.000 Jugendliche über mehrere Jahre dabei unterstützen, ihren Schulabschluss zu erreichen und ihren Weg in die Berufswelt zu finden. Die Arbeit der Bildungslotsen baut auf Potenzialanalysen auf, die bei bis zu 60 000 Schülern ab Klasse 7 erfolgen.

Lage auf dem Ausbildungsmarkt verbessert: Bundesweit wurden vom 1. Oktober 2009 bis 30. September 2010 560.073 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen (Vorjahr: 564.307). Bei den betrieblichen Ausbildungsplätzen war mit gut 519.000 ein leichtes Plus zu verzeichnen. Die Zahl der noch unversorgten Bewerberinnen und Bewerber ist auf 12.300 gesunken (Vorjahr 15.700), denen zum 30. September noch 19.600 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber standen. Für 100 Schulabgänger standen in diesem Jahr rechnerisch 66 Ausbildungsverträge zur Verfügung. Experten gehen davon aus, dass bei dieser Quote eine Versorgung gewährleistet ist.

Zahl der Studienanfänger auf Rekordhoch: Im Studienjahr 2010 haben sich rund 440.000 junge Menschen erstmals an einer Hochschule eingeschrieben. Die Studienanfängerquote, stieg damit gegenüber dem Vorjahr um weitere drei Prozentpunkte auf nunmehr 46 Prozent. 2005 lag die Quote noch bei 36 Prozent.

Das BAföG ist gestiegen: Rückwirkend zum 1. Oktober 2010 wurden die BAföG-Sätze um zwei Prozent erhöht, der Höchstsatz liegt damit bei 670 Euro im Monat. Zudem wird die Anhebung der Freibeträge um drei Prozent dazu führen, dass mehr junge Menschen BAföG beantragen können. Die allgemeine Altersgrenze von 30 Jahren wurde für Masterstudiengänge auf 35 Jahre angehoben. Insgesamt beziehen mehr als eine Million Menschen in Deutschland BAföG oder Meister-BAföG.

Das Deutschlandstipendium kommt: Nach dem 2010 verabschiedeten Gesetz können schon im nächsten Jahr bis zu 10.000 begabte und leistungsstarke Studierende ein einkommensunabhängiges Stipendium von monatlich 300 Euro erhalten – je zur Hälfte finanziert vom Bund und von privaten Mittelgebern. Mittelfristig sollen acht Prozent aller Studierenden auf diese Weise gefördert werden. Damit wird eine lebendige Stipendienkultur in Deutschland etabliert.

Die Hochschulen werden gestärkt: Angesichts doppelter Abiturjahrgänge und der geplanten Aussetzung der Wehrpflicht werden Bund und Länder von 2011 an bis 2015 zusätzlich 275.000 Studienplätze finanzieren. Die Hälfte der Kosten trägt – mit mindestens 3,2 Milliarden Euro – der Bund, die andere Hälfte die Länder. Zudem wird die Bundesregierung mit dem „Qualitätspakt Lehre“ bis 2020 rund zwei Milliarden Euro in bessere Studienbedingungen investieren.

Das Interesse an Naturwissenschaften wächst: 15.000 Kindergärten und Kindertagesstätten – und damit jede dritte Kita – sind inzwischen zum „Haus der kleinen Forscher“ ausgebaut worden. Das Interesse an den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) steigt. So ist allein die Zahl der Studienanfänger in den Ingenieurwissenschaften von gut 80 000 im Jahr 2006 auf 113 000 im Jahr 2009 gestiegen.

Bildung ermöglicht Aufstieg: In diesem Jahr hat das BMBF die 50 000. Bildungsprämie vergeben. Mit ihr werden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer unterstützt, die sich beruflich weiterbilden wollen. Mit inzwischen 2 500 Aufstiegsstipendien hat das BMBF zudem einen Anreiz zur Aufnahme eines Studiums gesetzt und damit die beruflichen Aufstiegschancen für begabte Fachkräfte verbessert.

Öffentliche Bildungsausgaben auf hohem Niveau: Nach dem Bildungsfinanzbericht werden die Ausgaben 2010 erstmals die 100 Milliarden Euro-Marke übersteigen – 4 Milliarden mehr als im Vorjahreszeitraum und 18 Prozent mehr als 2005. Mit 11,646 Milliarden Euro erreichte der Etat des Bundesministeriums für Bildung und Forschung einen neuen Spitzenwert. Im Vergleich zum Jahr 2005 ist der Haushalt des BMBF sogar um 54 Prozent gewachsen.

Bildungsrepublik Deutschland: Der Bund geht auf dem Weg zur Bildungsrepublik Deutschland mit gutem Beispiel voran. In dieser Legislaturperiode werden die Investitionen der Bundesregierung für Bildung und Forschung um 12 Milliarden Euro steigen. Die Programme für den Schulbereich, wie Bildungslosten oder Bildungsketten, und die vielfältigen Aktivitäten, die Hochschulen und Studierenden zugutekommen, wie der Hochschulpakt, die BAföG-Erhöhung oder das Deutschland-Stipendium, helfen jungen Menschen bei einem guten Start ins Berufsleben.

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