Immunologische Forschung erhält weitere Förderung von der DFG

Das langfristige Ziel des Sonderforschungsbereichs ist die Entwicklung neuer Therapien für die Bekämpfung von Krebs- und Infektionskrankheiten sowie die Behandlung von Autoimmunerkrankungen. Wissenschaftler aus mehr als zehn Kliniken und Instituten arbeiten seit 2004 in dem Forschungsverbund zusammen.

Sprecher ist Prof. Dr. Gerold Schuler, Leiter der Hautklinik am Erlanger Universitätsklinikum. Stellvertretender Sprecher ist Prof. Dr. Alexander Steinkasserer, ebenfalls aus der Hautklinik Erlangen. Wissenschaftlicher Sekretär ist PD Dr. Reinhard Voll, Medizinische Klinik III des Erlanger Universitätsklinikums.

Immunologische Mechanismen spielen bei vielen Erkrankungen eine ganz zentrale Rolle. Sie stellen daher auch einen logischen Ansatzpunkt zur Entwicklung neuer Behandlungsmethoden dar. Das Ziel des Sonderforschungsbereiches 643 „Strategien der zellulären Immunintervention“ ist daher die erfolgreiche Umsetzung immunologischen Wissens in neue Behandlungsverfahren. Immuntherapeutische Ansätze zur Behandlung von Tumoren und Infektionskrankheiten erfordern dabei eine Stärkung der Immunantwort. Umgekehrt erfordert die Behandlung von entzündlichen Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen, allergischen Erkrankungen und die Vermeidung von Transplantatabstoßungen eine Abschwächung bzw. Blockade von überschießenden Immunreaktionen.

Von Grundlagenforschung bis Patientenbehandlung
Der Sonderforschungsbereich 643 kann auf der in Erlangen traditionell guten Interaktion zwischen Instituten und Kliniken aufbauen und vom Vorhandensein einer hochmodernen Good Manufacturing Practice (GMP) Labor-Einheit zur Herstellung zellulärer Therapeutika profitieren. Entsprechend der Zielsetzung ist das Forschungsprogramm in drei Projektbereiche strukturiert, die eng miteinander vernetzt sind. Der erste Bereich befasst sich mit immunologischer Grundlagenforschung, der zweite mit der Erforschung und Weiterentwicklung der Forschungsergebnisse aus dem ersten Bereich im Tiermodell und der dritte Bereich mit der konkreten Umsetzung von neuen Therapien, sprich der Behandlung von Patienten. Langfristiges Ziel ist hierbei, dass möglichst viele neue Ansätze bis zur Patientenbehandlung voranschreiten. Auf dem Gebiet der Krebstherapie haben zwei Strategien, nämlich die Impfung mit Dendritischen Zellen und die Übertragung von Killer-T-Zellen in Patienten, bereits die klinische Erprobung erreicht und werden weiter verbessert. Zusätzliche Ansätze zur Abwehrsteigerung gegen Infektionen sowie die Unterdrückung der Immunantwort bei entzündlichen Erkrankungen und Autoimmunbeschwerden sind in Entwicklung.

Die Universität Erlangen-Nürnberg, gegründet 1743, ist mit 26.000 Studierenden, 550 Professorinnen und Professoren sowie 2000 wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte Universität in Nordbayern. Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen an den Schnittstellen von Naturwissenschaften, Technik und Medizin in engem Dialog mit Jura und Theologie sowie den Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Seit Mai 2008 trägt die Universität das Siegel „familiengerechte Hochschule“.

Weitere Informationen für die Medien:

Prof. Dr. Alexander Steinkasserer
Tel.: 09131/85-36725
alexander.steinkasserer@uk-erlangen.de

Media Contact

Ute Missel idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Bildung Wissenschaft

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neues topologisches Metamaterial

… verstärkt Schallwellen exponentiell. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am niederländischen Forschungsinstitut AMOLF haben in einer internationalen Kollaboration ein neuartiges Metamaterial entwickelt, durch das sich Schallwellen auf völlig neue Art und Weise…

Astronomen entdecken starke Magnetfelder

… am Rand des zentralen schwarzen Lochs der Milchstraße. Ein neues Bild des Event Horizon Telescope (EHT) hat starke und geordnete Magnetfelder aufgespürt, die vom Rand des supermassereichen schwarzen Lochs…

Faktor für die Gehirnexpansion beim Menschen

Was unterscheidet uns Menschen von anderen Lebewesen? Der Schlüssel liegt im Neokortex, der äußeren Schicht des Gehirns. Diese Gehirnregion ermöglicht uns abstraktes Denken, Kunst und komplexe Sprache. Ein internationales Forschungsteam…

Partner & Förderer