Hochschulkooperation und Wissenstransfer als Formen der internationalen Zusammenarbeit

Im Rahmen seines Deutschlandbesuches war der Minister für Bildung und Wissenschaft der Republik Burundi, Herr Dr. Saidi Kibeya, am Nachmittag des 12. Januar 2009 Gast an der Fachhochschule Potsdam. Die ihn begleitende Delegation, zu der auch die Botschafterin der Republik Burundi in Deutschland, Frau Domitille Barancira, gehörte, informierte sich über die Rahmenbedingungen und Bildungsangebote der Fachhochschule Potsdam und besichtigte das moderne Labor- und Werkstattgebäude auf dem Campus an der Pappelallee.

Burundi ist eines der ärmsten Länder der Welt und steht nach Jahren mit bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen vor großen Herausforderungen beim Wiederaufbau. Demzufolge waren die Gäste speziell an Themen des Bauingenieurwesens (insbesondere Wasserwirtschaft und Infrastruktur), aber auch der Sozialarbeit (Konfliktmanagement, Mediation) interessiert. Die traditionell guten Beziehungen zu Deutschland sollen zukünftig helfen, die Hochschulausbildung in Burundi zu verbessern, den Austausch von Personal und Studierenden zu organisieren und spezielle Fragestellungen in gemeinsamen Forschungsprojekten zu bearbeiten.

Die Fachhochschule Potsdam hat bereits im August 2008 eine Kooperationsvereinbarung mit der Université du Burundi in Bujumbura unterzeichnet und im September 2008 zwei Vertreter für erste Gespräche nach Burundi entsandt. Für den Rektor der Fachhochschule Potsdam, Prof. Dr.-Ing. Johannes Vielhaber, sind sowohl Kooperationen im Bereich der Lehre als auch konkrete Unterstützungsleistungen bei der Reaktivierung und Modernisierung der technischen Infrastruktur und der Labor vor Ort vorstellbar. „Das Thema Wasser wird dabei“, so Vielhaber, „ein Schwerpunkt sein; angefangen von ökologischen Fragen bezogen auf den Tanganjikasee, über die Wasseraufbereitung bis hin zur Trinkwasserversorgung der Bevölkerung.“

Die Fachhochschule Potsdam ist derzeit im Gespräch mit weiteren wissenschaftlichen Einrichtungen in Brandenburg, die potentielle Partner für Aktivitäten in Burundi sind. Dazu gehört z. B. das BMBF-geförderte und in Südafrika realisierte Projekt „Communal Water House“ der Universität Potsdam, dass den Gästen aus Burundi im Rahmen des Besuches durch Herrn Prof. Dr. Konrad Soyez, vorgestellt wurde.

Nach Einschätzung des Staatssekretärs im Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Herr Dr. Johann Komusiewicz, der ebenfalls an dem Treffen teilnahm, sind Fragestellungen rund um die Themen Klima, Energie und Nachhaltigkeit für das Land Brandenburg und seine wissenschaftliche Einrichtungen von besonderem Interesse. Kooperationspotentiale sieht der Staatssekretär im Wissenstransfer und der Förderung des Bildungs- und Wissenschaftssektor in Burundi, aber auch ganz praktisch bezogen auf die Verbesserung der Lebensbedingungen im Land.

Media Contact

Birgit Lißke idw

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