Großer Impuls für die Spitzenforschung an der Universität Siegen

„Nacktscanner“ könnte ohne Probleme zum Wort des Jahres gekürt werden. Es bestimmt die öffentliche Diskussion seit Monaten. Doch was steckt hinter dieser Technik, an welchen neuen Technologien im Bereich der zivilen Sicherheit forscht die Wissenschaft?

Antworten gibt das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Graduiertenkolleg „Bildgebung und – verarbeitung neuer Modalitäten“, das mit hochrangigen Gästen am Freitag im Haus der Siegerländer Wirtschaft eröffnet worden ist. Interessante Vorträge hielten Prof. Dr.-Ing. Stefan Jähnichen, TU Berlin, Präsident der Gesellschaft für Informatik, Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld sowie Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. mult. Paul J. Kühn, Universität Stuttgart.

Erforscht werden die Entwicklung neuer Sensoren wie für Terahertz-Strahlung, die Verarbeitung der anfallenden Daten dieser neuen Sensoren, Fragen der Informationssicherheit und des Schutzes der Privatsphäre sowie die ethischen Aspekte hinsichtlich des Einsatzes derartiger Systeme. „Die Forschung in dem Kolleg erfolgt im Lichte der Öffentlichkeit und unabhängig von industriellen Interessen. Somit stellen wir einen wesentlichen Beitrag für eine technologisch getriebene, aber dennoch gesellschaftlich transparente Entwicklung in diesem Themenkomplex dar“, erklärt Professor Dr.-Ing. Andreas Kolb, Sprecher des Graduiertenkollegs.

Grundstein der Bewilligung des Graduiertenkollegs ist die sehr erfolgreiche Forschungsarbeit in den Feldern Sensorik und Informationsverarbeitung. Die Gutachter bescheinigen dem Kolleg unter Federführung des Fachbereichs Elektrotechnik und Informatik und mit Beteiligung des Zentrums für Sensorsysteme (ZESS), dass es ein gesellschaftlich und technologisch herausragendes Thema in Angriff genommen hat und diesbezüglich deutschlandweit eine führende Position einnimmt. Rektor Professor Dr. Holger Burckhart gratulierte den Kollegen zu ihrem Erfolg und sagte: „Für die Interdisziplinarität, die ein solches Forschungsvorhaben erfordert, bietet die Universität Siegen die Voraussetzungen.“ Besonders wichtig ist Burckhart, dass das in der Forschung generierte Wissen an die Gesellschaft weitergegeben wird. „Dies ist in dem heute zu eröffnenden Graduiertenkolleg vorbildlich abgebildet, denn hier geht es um auf höchstem Niveau betriebene Qualifikation des wissenschaftlichen Nachwuchses.“

Durch die Bewilligung haben die Forscher die Möglichkeit, ihre Arbeiten im Bereich der Spitzenforschung in einem Langzeitprojekt von 9 Jahren mit großer Nachhaltigkeit fortzuführen. Das Graduiertenkolleg ist zunächst auf 4,5 Jahre bewilligt, wobei in dieser ersten Phase rund 5 Millionen Euro zur Förderung von 10 Doktoranden und einem Post-Doktorand zur Verfügung stehen. Die Forschungsarbeiten konzentrieren sich auf die Entwicklung neuer Sensoren, sowie die Auswertung der von diesen Sensoren gelieferten Daten.

Media Contact

Nicole Stötzel idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-siegen.de

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