Eurostars: BMBF vernetzt forschende KMU in Europa

Kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) aus Deutschland soll der Einstieg in die internationale Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung von nun an deutlich erleichtert werden: Das ist Ziel des neuen europäischen Programms Eurostars, an dem die Bundesregierung über das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) beteiligt ist.

Das BMBF hat das Programm mit initiiert und entscheidend dazu beigetragen, es auf den Weg zu bringen. Mit Eurostars sollen die Innovationskompetenz und Wettbewerbsfähigkeit der KMU nachhaltig gestärkt werden. „Kleine und mittlere Unternehmen sind das Rückgrat unseres Arbeitmarktes in Deutschland und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Wirtschaftskraft unseres Landes. Eurostars soll den KMU über internationale Kooperationen in Forschung und Entwicklung Zugang zu neuen Märkten, Geschäftspartnern und Know-how ermöglichen, sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan am Donnerstag.

In der ersten Ausschreibung von Eurostars wurden europaweit 202 Projektanträge mit 660 Kooperationspartnern – also KMU, Forschungseinrichtungen und Hochschulen – eingereicht. Von den 45 positiv evaluierten Projektanträgen mit deutscher Beteiligung werden 21 mehrjährige Vorhaben vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund neun Millionen Euro gefördert. Inhaltliche Schwerpunkte der Projekte sind die Informations- und Kommunikationstechnologie, Produktionstechnologie, Neue Werkstoffe, Biotechnologie und Umwelttechnik.

Eurostars wird nach den Prinzipien der europäischen Forschungsinitiative EUREKA organisiert. Das bedeutet: es gibt keine thematischen Vorgaben. Die KMU können also nach dem so genannten Bottom-up-Prinzip das Forschungsthema passgenau nach ihren Bedürfnissen wählen. Ein weiterer Vorteil für die Antragsteller liegt darin, dass für Eurostars die 31 verschiedenen nationalen Förderverfahren innerhalb der EU harmonisiert wurden. Es findet also eine gemeinsame internationale Begutachtung und eine möglichst zeitgleiche Bewilligung der Förderanträge in den beteiligten Ländern statt. Die Förderung der Projektteilnehmer erfolgt jeweils aus nationalen Mitteln. Eurostars ist eine Maßnahme nach Artikel 169 EG-Vertrag – also ein gemeinsames Programm von 31 europäischen Mitgliedsstaaten, weiteren Ländern und der Europäischen Kommission. Für die sechsjährige Laufzeit von 2008 bis 2013 wollen die beteiligten Ländern Fördermittel von 300 Millionen Euro zu Verfügung stellen, die Europäische Kommission gibt 100 Millionen Euro dazu.

„Europa braucht definitiv mehr von solchen Maßnahmen. Ein Programm wie Eurostars macht die Idee Europa für die Beteiligten erfahrbar und zeigt, dass Europa funktioniert. Eurostars ist ein wichtiger Baustein zur Verwirklichung des europäischen Forschungs- und Wirtschaftsraums. Mit der am 1. Juli beginnenden deutschen EUREKA-Präsidentschaft wird Eurostars einen weiteren Schub bekommen“, sagte Schavan.

Auch die zweite Ausschreibung zeigt, dass Eurostars den Bedarf an Forschung und Entwicklung bei den kleinen und mittleren Unternehmen aufgreift. So wurden 315 Projektanträge, davon allein 90 mit deutscher Beteiligung, mit über 1.100 Kooperationspartnern eingereicht. Die hohe Zahl von Anträgen zeigt, dass die themenoffene internationale Ausrichtung von Eurostars bei den deutschen KMU ankommt. „Gerade kleine und mittelständische Unternehmen bringen dank ihrer Flexibilität und Marktnähe besonders viele innovative Produkte und Dienstleistungen hervor. In der derzeitigen Wirtschaftskrise ist es deshalb besonders wichtig, dass die Innovationstätigkeit des Mittelstandes durch geeignete Fördermaßnahmen und ausreichende Mittelausstattung stabilisiert und gesichert wird,“ sagte Schavan.

Ansprechpartner für weitere Informationen:
Nadja Rohrbach
EUREKA/COST-Büro
Tel.: 0228/3821-346
E-Mail: EUREKA@dlr.de

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Silvia von Einsiedel BMBF Newsletter

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