Erfindergeist und Unternehmertum in Ostdeutschland stärken

Forscherteams an ostdeutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen sollen schneller von der Idee zum Produkt, von der Grundlagenforschung zur Anwendung kommen: Das ist Ziel des Programms ForMaT (Forschung für den Markt im Team) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), das nun in die zweite Phase geht.

Eine Jury hat am Mittwochabend 13 Konzepte für die Umsetzung ausgewählt. Wurden Forscherinnen und Forscher in der ersten Phase des ForMaT-Programms dazu motiviert, ihre Ergebnisse früh auf mögliche Produkte oder Dienstleistungen hin zu untersuchen, sollen die Teams in der zweiten Phase konkrete Innovationen für den Markt entwickeln.

Bundesforschungsministerin Annette Schavan sagte am Donnerstag: „Wir setzen wichtige neue Impulse, um die leider immer noch viel zu starke Trennung zwischen marktorientierter und erkenntnisgeleiteter Forschung zu überwinden. Das Programm ForMaT des Bundesforschungsministeriums trägt dazu bei, dass viele innovative Ideen an ostdeutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen schneller und effizienter zu marktfähigen Konzepten werden. Erfindergeist und Unternehmertum müssen sich stärker ergänzen.“

Letztes Jahr hatten sich 30 Forschungsgruppen für eine Teilnahme an der ersten Phase des Programms qualifiziert. In den vergangen sechs Monaten haben sie verwertungsrelevante Forschungsansätze in ihrem Fachgebiet identifiziert und bewertet. Die Ergebnisse dieses „Potenzial-Screenings“ wurden als Strategiekonzept für die jetzt anlaufende zweite Phase – die Umsetzungsphase – eingereicht. Nun hat die Jury unter dem Vorsitz von Professor Horst Domdey 13 Konzepte für die Umsetzung ausgewählt.

Domdey, ausgewiesener Experte für Technologietransfer und Geschäftsführer einer Biotech-Firma, lobte die hohe Qualität der eingereichten Konzepte: „Wir waren in der Jury begeistert von der Kreativität und der innovativen Herangehensweise der Teams. Ich bin gespannt, wie die jungen Leute in den kommenden Jahren ihre Innovationsideen zur Marktreife weiterentwickeln.“

In einem Innovationslabor sollen die Projekte unter dem Aspekt spezifischer Markt- und Kundenanforderungen weiterentwickelt werden. Die interdisziplinären Forschungsteams werden durch Betriebswirtschaftler unterstützt und arbeiten intensiv an konkreten Marketingstrategien. In den kommenden zwei Jahren werden die ausgewählten Projekte mit rund 20 Millionen Euro gefördert.

Eine zweite Förderrunde, die ebenfalls eine Screening-Phase und eine Umsetzungsphase durchlaufen wird, startete im Jahr 2008 mit insgesamt 27 Initiativen in die Screening-Phase. Anfang 2009 soll eine dritte Förderrunde von ForMaT ausgeschrieben werden.

Die Liste der jetzt ausgewählten 13 Initiativen finden Sie im Internet unter:
http://www.bmbf.de/pub/format_initiativen.pdf
Für ForMaT stellt das BMBF bis zum Jahr 2012 insgesamt 45 Millionen Euro zur Verfügung. Das Programm ist Teil der Innovationsinitiative Unternehmen Region, mit dem das Bundesforschungsministerium mit jährlich rund 90 Millionen Euro regionale Bündnisse in Ostdeutschland unterstützt. Das Ministerium hat mit dieser Initiative bereits rund 2000 Einzelprojekte gefördert.

Weitere Informationen zur BMBF-Innovationsinitiative Unternehmen Region finden Sie im Internet unter www.unternehmen-region.de.

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Silvia von Einsiedel idw

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