Digitale Spaltung überwinden – Schulinformatik stärken!

„Informatische Bildung sichert die Teilhabe unserer Jugend an der digitalen Gesellschaft. Hierzu ist sowohl eine fächerübergreifende Medienbildung als auch ein zeitgemäßer Informatikunterricht unabdingbar.“, sagte Prof. Dr. Steffen Friedrich, Sprecher des Expertenkreises.

Ebenso wichtig sei es, Kinder und Jugendliche unter Nutzung digitaler Werkzeuge zur aktiven, kreativen Gestaltung ihrer Welt zu befähigen. Ein selbstbestimmtes Agieren in der digitalen Welt sowie der sichere Umgang mit den notwendigen Fachbegriffen, wie z. B. „Netzneutralität“, sei nur mit Wissen zu den zugehörigen informatischen Konzepten möglich, so die Fachleute.

Eine informatische Bildung in diesem Sinne ist seit vielen Jahren in den modernen Bildungsplänen des Schulfachs Informatik verankert – aber nur drei von 16 Bundesländern machen sie verpflichtend. Die „Standards für die Informatik in der Schule“ (http://informatikstandards.de) der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) geben den Bundesländern bereits seit 2008 eine Orientierung.

Es werden darin informatische Kompetenzen dargestellt, die im Informatikunterricht systematisch erworben werden können. Die Lernenden brauchen sie, um mit Möglichkeiten, Gefahren und Auswirkungen der Digitalisierung bewusst umzugehen, beispielsweise mit Entwicklungen zum „Internet der Dinge“.

Erst in einem zeitgemäßen Informatikunterricht verstehen die Lernenden die Systeme in ihrer Umgebung. Er entmystifiziert z. B. Netzwerke, Datenbanken, Verschlüsselung und ebnet ihnen den Weg zum mündigen Informationsbürger.

Seit mehr als 20 Jahren versammeln sich in Königstein Akteure aus Schule und Lehrerbildung aus nahezu allen deutschen Bundesländern, aus Österreich und der Schweiz zu intensiven Gesprächen zur Gestaltung und Weiterentwicklung eines Schulfachs Informatik. Die Bundestagsdebatte eröffnet eine Chance, mit einem zeitgemäßen Unterricht den in aktuellen Studien festgestellten Defiziten deutscher Schülerinnen und Schüler zu begegnen.

Die Experten der Königsteiner Gespräche wollen die politischen Akteure unterstützen, die sich nun für den Antrag zur Förderung der Medienkompetenz stark machen. Sie stellen dafür ihre Kenntnisse und langjährig gewachsene Kooperation über alle Bundesländer hinweg zur Verfügung.

Ansprechpartner: Prof. Dr. Steffen Friedrich, steffen.friedrich@tu-dresden.de

Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) ist eine gemeinnützige Fachgesellschaft zur Förderung der Informatik in all ihren Aspekten und Belangen. Gegründet im Jahr 1969 ist die GI mit ihren heute rund 20.000 Mitgliedern die größte Vertretung von Informatikerinnen und Informatikern im deutschsprachigen Raum. Die Mitglieder der GI kommen aus Wissenschaft, Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung, Lehre und Forschung.

Cornelia Winter M.A.
Stellvertreterin des Geschäftsführers

Gesellschaft für Informatik e.V. (GI)
Wissenschaftszentrum
Ahrstr. 45
53175 Bonn
Tel.: +49 (0)228/302-145 / Fax: +49 (0)228/302-167
E-Mail: gs@gi.de   http://www.gi.de

Cornelia Winter
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