Deutschland und Portugal kooperieren bei der beruflichen Bildung

Deutschland und Portugal werden bei der beruflichen Bildung stärker zusammenarbeiten. Bundesbildungsministerin Annette Schavan und ihr portugiesischer Amtskollege Nuno Crato haben heute in Berlin ein Abkommen unterzeichnet, das den Austausch von Auszubildenden und Schülern vorsieht.

Zugleich sollen sich Bildungsexperten und Verantwortliche von Unternehmen aus beiden Ländern auf regelmäßiger Basis treffen und gegenseitig informieren. Ziel der engen Zusammenarbeit ist ein besserer Übergang von jungen Menschen in die Arbeitswelt.

„Für die Zukunft Europas ist entscheidend, dass wir jungen Menschen gute Chancen eröffnen. Die berufliche Bildung in Deutschland ist ein Erfolgsmodell. Wir freuen uns deshalb, unsere Erfahrungen weiterzutragen. Von der deutsch-portugiesischen Zusammenarbeit werden unsere beiden Länder profitieren“, sagte Schavan. Der portugiesische Bildungsminister Nuno Crato sagte: „Unsere Regierung ist sehr daran interessiert, die berufliche Bildung landesweit in einem systematischen und organisierten Prozess zu entwickeln. Das ist besonders wichtig in einer Zeit, da die Arbeitslosigkeit steigt und wir gleichzeitig Techniker und andere Fachkräfte brauchen, um unsere Wirtschaft weiterzuentwickeln und unsere Produktivität zu steigern. Wir wollen erfahren, wie das duale System in Deutschland funktioniert. Darüber hinaus wird die Kooperation unserer beiden Länder neue Möglichkeiten für unsere Jugendlichen schaffen.“

In Portugal gibt es derzeit großes Interesse an Reformen im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Hintergrund dafür ist die große Zahl an Jugendlichen, die momentan keine Beschäftigung finden. So lag in Portugal die Zahl der unter 25-Jährigen ohne Job laut Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, im September 2012 bei 35,1 Prozent. Demgegenüber liegt die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland bei 8,0 Prozent. Bislang findet in Portugal die Ausbildung für einen Beruf nicht wie in Deutschland in der Berufsschule und in einem Betrieb statt, sondern überwiegend schulisch.

Um einen Einblick in das duale Berufsbildungssystem in Deutschland zu bekommen, wird die Delegation des portugiesischen Bildungsministeriums im Rahmen ihres Besuches eine Berufsschule, ein Unternehmen sowie ein europäisches Berufsbildungsprojekt in Berlin besuchen. Darüber hinaus informieren Vertreter des Bundesinstitutes für Berufsbildung (BIBB), des Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) über die Besonderheiten des Berufsbildungssystems sowie die Rolle der Kammern und Sozialpartner.

Derzeit ist in vielen europäischen Ländern die Nachfrage nach dem dualen System in Deutschland groß. Bereits im Juli hatte Schavan mit dem spanischen Bildungsminister Wert Ortega eine Vereinbarung unterzeichnet. Noch im November ist ein deutsch-italienisches Abkommen geplant. Mit weiteren Ländern in und außerhalb Europas arbeitet das BMBF im Bereich der beruflichen Bildung eng zusammen.

Weitere Informationen finden Sie unter http://www.bmbf.de/de/17127.php

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Silvia von Einsiedel BMBF Newsletter

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