Deutsche Berufsbildung der arabischen Welt näher bringen

„Wir schaffen eine neue Plattform für Austausch, Begegnung und Zusammenarbeit in Bildungsfragen zwischen Deutschland und der arabischen Welt“, sagte Bundesbildungsministerin Annette Schavan am Donnerstag auf dem ersten deutsch-arabischen Bildungsforum in Berlin.

Unter ihrer Schirmherrschaft diskutieren heute 280 Bildungsexperten über aktuelle bildungspolitische Entwicklungen in beiden Ländern, um die deutsch-arabische Bildungskooperation weiter zu vertiefen.

Keine andere Region der Welt hat in den letzten Jahren ein höheres Bevölkerungswachstum verzeichnet als der arabische Raum. Nach Angaben der Weltbank wuchs die Bevölkerung dort von 112 Millionen 1950 auf heute 415 Millionen, davon sind mehr als 36 Prozent unter 15 Jahren. 70 Millionen junge Frauen und Männer suchen eine Ausbildung mit einer Beschäftigungsperspektive. Dies sind immense Herausforderungen für die Bildungssysteme auf der arabischen Halbinsel, die zur Zeit auch die höchsten Arbeitslosenzahlen weltweit verzeichnet. Viele Länder wie Ägypten, Saudi-Arabien, Tunesien und die Golfregion investieren deshalb massiv in den Ausbau ihrer Bildungseinrichtungen

Ziel der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der deutsch-arabischen Industrie- und Handelskammer (Ghorfa) organisierten Konferenz ist die Vernetzung deutscher Anbieter von beruflicher Aus- und Weiterbildung sowie von Hochschulvertretern mit Partnern in der arabischen Welt.

Die Chancen für gemeinsame Projektentwicklungen sind gut. Die deutsche Berufsbildung mit ihrer Praxis- und Arbeitsmarktorientierung sowie deutsche Hochschulen, insbesondere auch Fachhochschulen und duale Studiengänge, haben im arabischen Raum einen exzellenten Ruf. Das BMBF unterstützt deshalb mit der sogenannten iMove-Initiative gezielt Bestrebungen deutscher Bildungsanbieter, die ihr Know-how und ihre Erfahrungen ins Ausland vermitteln wollen.

„Es ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um der arabischen Welt das deutsche Aus- und Weiterbildungssystem näher zu bringen“, sagte Schavan. „Bildung und Wissenschaft sind entscheidend für globalen Wohlstand und Entwicklung und für die Sicherung eines friedlichen Zusammenlebens. Deshalb fördern wir deutsche Bildungsexperten, die ihre Erfahrungen in die arabischen Partnerländern exportieren möchten. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Internationalisierung deutscher Aus- und Weiterbildungsdienstleistungen.“

iMOVE (International Marketing of Vocational Education) ist eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zur Internationalisierung deutscher Aus- und Weiterbildungsdienstleistungen. Deutschen Weiterbildungsanbietern hilft iMOVE mit einem umfangreichen Service bei der Erschließung internationaler Märkte. Mit dem Slogan „Training – Made in Germany“ wirbt iMOVE im Ausland für deutsche Kompetenz in der beruflichen Aus- und Weiterbildung.

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Silvia von Einsiedel idw

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