Deutsch-französische Kooperation in der Genomforschung

Herz- und Kreislauferkrankungen, Fettleibigkeit sowie Diabetes sind komplexe Krankheitsbilder, von denen immer mehr Menschen betroffen sind. Erfolge in der medizinischen Genomforschung und Systembiologie haben bereits zu einem deutlich besseren Verständnis der Mechanismen geführt, die diesen Krankheitsbildern zugrunde liegen. Die gewonnenen Erkenntnisse ermöglichen neue Diagnosemethoden und Therapien.

Nun wird das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Agence Nationale de la recherche (ANR) ihre Zusammenarbeit auf dem Gebiet der medizinischen Genomforschung weiter ausbauen. „Die jetzt schon erfolgreiche deutsch-französische Kooperation wird durch eine gemeinsame Fördermaßnahme vertieft“, erklärte Prof. Dr. Frieder Meyer-Krahmer, Staatssekretär im BMBF. Durch ein international hochkarätig besetztes Expertengremium wurden aktuell die aussichtsreichsten acht Forschungsverbünde aus rund 50 eingereichten Vorschlägen ausgewählt. Darunter ist das Gebiet der Herz- und Kreislauf-Erkrankungen mit fünf Verbünden vertreten, zwei Verbünde widmen sich dem Thema Fettleibigkeit sowie ein Verbund der Erkrankung Diabetes. Von den Verbünden wird ein wichtiger Beitrag für die langfristige Verbesserung von Prävention, Diagnose und Therapie erwartet.

„Diese deutsch-französischen Verbünde sind Kern einer zukünftigen europäischen Forschungsinitiative. Diese wird die Zusammenarbeit zwischen Forschern und einschlägigen Unternehmen der beteiligten europäischen Länder erweitern“, betonte Meyer-Krahmer. Mittlerweile haben bereits zwölf europäische Länder sowie Kanada Interesse bekundet, sich dieser neuen Initiative anzuschließen.

Deutschland kann auf eine exzellente Forschungslandschaft und eigene Ressourcen zurückgreifen, die maßgeblich durch die umfangreiche Förderung des BMBF auf dem Gebiet der krankheitsorientierten Genomforschung geprägt wurden. „Durch die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland, in Europa und darüber hinaus, werden bestehendes Wissen und Infrastrukturen gezielt zusammengeführt“, sagte Meyer-Krahmer. Nur so kann sich das Potential der medizinischen Genomforschung und der sich daraus ableitenden Forschungsrichtungen zum Vorteil der deutschen Wissenschaft und Wirtschaft im Sinne einer verbesserten Gesundheitsversorgung voll entfalten.

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Silvia von Einsiedel BMBF Newsletter

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