Cyberspace aus Laserstrahlen

Gemeinsam haben sie das Laserprojektionssystem „Elbe Dom“ im Virtual Development and Training Centre VDTC entwickelt und aufgebaut. Jetzt soll die Projektion zur Darstellung virtuell-interaktiver Welten eine neue Qualität erreichen.

Zeile für Zeile schreiben die Laser bewegte Bilder auf die kreisrunde Projektionswand. Schneller als blitzschnell bauen sich dreidimensionale, interaktive Visualisierungen auf die sechs Meter hohe, gekrümmte Projektionsfläche. Die Tiefenschärfe und Perspektive der virtuellen Welten erzeugen den Eindruck, dass diese Welt unendlich sei: Die Maschine steht in einer Fabrikhalle, dahinter schließen sich weitere an. Hinter Türen und Toren folgt das Werksgelände, vielleicht ein Industriepark, Städte, Länder, weite Landschaften. Der Betrachter taucht bei seiner Entdeckungsreise tief in den Cyberspace ein und findet dort ein getreues Abbild seiner individuellen Unternehmenswelt vor.

Die Darstellung im Elbe Dom überzeugt viele Auftraggeber aus der Industrie. Die Fraunhofer-Experten entwickeln in enger Zusammenarbeit mit ihnen virtuell-interaktive Modelle zum Planen, Testen und Betreiben technischer Systeme. So gehören sowohl große, international agierende Unternehmen wie beispielsweise RWE, BASF oder John Deere zu den Kunden. Aber auch die virtuellen Fabrikanlagen und Maschinen kleiner und mittelständischer Unternehmer aus der Region, wie z.B. die Anhaltische Elektromotorenwerk Dessau GmbH, sind auf den Servern im VDTC gespeichert.

Doch jedes technische System muss sich weiterentwickeln und erneuern. Und das gilt natürlich besonders für ein solch einzigartiges, wie es der Elbe Dom in Magdeburg ist. „Wir können unseren Technologievorsprung nur halten, wenn wir ständig nach technischem Fortschritt streben. Das erwarten unsere Auftraggeber von uns. Es ist die Kraft, die uns vorantreibt“ beschreibt der Institutsleiter des Fraunhofer IFF Prof. Michael Schenk seine Motivation.

Dafür wird sich einiges wandeln im Elbe Dom. Neben einigen baulichen Veränderungen könnte hier die nächste Generation der Laserprojektoren zum Einsatz kommen. Die LDT Laser Display Technology GmbH hat dafür spezielle Datenschnittstelle entwickelt. „Wir wollen mehr Brillanz, Schärfe und Helligkeit für die Darstellungen erreichen. Damit werden die Visualisierungen noch fotorealistischer und vor allem realitätsgetreuer“, ist Joachim Ostermann, Geschäftsführer der Rheinmetall-Tochtergesellschaft LDT Laser Display Technology GmbH überzeugt. Langfristiges Ziel beider Partner ist es, solche Applikationen marktfähig zu machen und damit für andere Nutzer zu öffnen.

Media Contact

Anna-Kristina Wassilew Fraunhofer Gesellschaft

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