Betriebe sehen wachsenden Bedarf bei dualen Studiengängen und Ausbildungsangeboten mit Zusatzqualifikation

Dies ist das Ergebnis einer Befragung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) unter mehr als 400 Unternehmen im Rahmen des Projekts „AusbildungPlus“. Demnach gehen rund 63 % der befragten Betriebe von einem steigenden Bedarf an Ausbildungsangeboten mit Zusatzqualifikation im eigenen Unternehmen aus. Rund 35 % sehen ein gleichbleibendes Interesse und nur 1,5 % meinen, dass der Bedarf sinken wird.

Ähnliche Zahlen ermittelte das BIBB für duale Studiengänge: Hier sehen 41 % einen steigenden Bedarf für das eigene Unternehmen, 53 % gehen für die kommenden Jahre von einem gleichbleibenden Interesse aus, rund 5 % prognostizieren einen rückläufigen Bedarf.

Wichtigste Ziele von Ausbildungsangeboten mit Zusatzqualifikation sind nach Ansicht der befragten Unternehmen die Verbesserung der sozialen Kompetenzen der Auszubildenden und deren berufliche Spezialisierung. Darüber hinaus werden auch die Vermittlung von Fähigkeiten und Kenntnissen, die nicht durch die Ausbildungsordnung abgedeckt sind, sowie die Verbesserung der Allgemeinbildung genannt. Darunter ist insbesondere die Erlangung höherer Schulabschlüsse wie Fachabitur oder Abitur zu verstehen. Lücken im Angebot der Zusatzqualifikationen sieht mehr als die Hälfte der befragten Betriebe. Rund ein Drittel verweist auf regional bedingte Defizite; rund ein Viertel wünscht sich inhaltliche Veränderungen wie beispielsweise berufsspezifische Kurse zur Vermittlung von Fremdsprachenkenntnissen oder zur Verbesserung der Sozialkompetenzen.

Die bedeutendsten Aspekte für die Qualität dualer Studiengänge sind nach Meinung der befragten Betriebe die Verzahnung von Ausbildungs- und Studieninhalten, die Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Betrieb sowie die Qualifizierung des betrieblichen Ausbildungspersonals. Mehr als die Hälfte schätzt die Berücksichtigung der Praxisphasen, die lernortübergreifende Betreuung der Studierenden sowie die enge Abstimmung der beteiligten Gremien zwischen den Lernorten als „sehr wichtig“ beziehungsweise „eher wichtig“ ein. Lücken im Angebot der dualen Studiengänge erkennt eine Mehrheit der befragten Betriebe nicht. Knapp 30 % sind aber der Meinung, dass es regionale Defizite gibt. Rund 15 % sehen darüber hinaus inhaltliche Lücken – zum Beispiel bei den naturwissenschaftlichen Studiengängen.

„AusbildungPlus“ ist ein Projekt des Bundesinstituts für Berufsbildung und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Herzstück ist eine Datenbank mit zahlreichen Ausbildungs- und Studienangeboten. Diese enthält zurzeit mehr als 2.300 Ausbildungsangebote mit Zusatzqualifikationen und mehr als 800 duale Studiengänge. Bei der jährlichen Umfrage des BIBB wurden Betriebe befragt, die in der Datenbank von „AusbildungPlus“ Ausbildungen mit Zusatzqualifikationen anbieten und/oder sich an dualen Studiengängen beteiligen.

Weitere Informationen unter http://www.ausbildungsplus.de

Ansprechpartner im BIBB:
Martin Isenmann, Tel.: 0228 / 107-2001, E-Mail: isenmann@bibb.de
Andrea Stertz, Tel.: 0228 / 107-2220, E-Mail: stertz@bibb.de

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Andreas Pieper idw

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