Bestnoten für das Medizinstudium

Die Medizinstudierenden sehen sich im Vergleich zu anderen Fächern am besten gefördert. Lediglich drei Prozent denken über einen Fachwechsel nach. Im Fächervergleich erhält das Medizinstudium die besten Noten für die Gliederung des Studiums, die übersichtlichen Wahlmöglichkeiten, die klaren Prüfungsanforderungen und das auf die Lehrinhalte abgestimmte Prüfungssystem.

Dies sind Ergebnisse des 11. bundesweiten Studierendensurvey aus dem Wintersemester 2009/10, der am 15. März 2011 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) veröffentlicht wurde. „Die bundesweite Studierendenbefragung zeigt, dass die Ausbildungsleistungen der 36 Medizinischen Fakultäten sehr große Anerkennung verzeichnen dürfen“, freut sich Prof. Dieter Bitter-Suermann, Präsident des Medizinischen Fakultätentages.

Moderne Unterrichtsformen fokussieren auf ärztliche Tätigkeiten
Galt das Medizinstudium vor Jahren noch als zu wenig am Patienten ausgerichtet, ist es heute das Universitätsfach mit den meisten Praxishinweisen. In den Lehrveranstaltungen liegen die Beispiele aus der Praxis bei 71 Prozent. Auf dem 2. Platz folgen die Ingenieurwissenschaften mit 45 Prozent. „Das Medizinstudium zeichnet sich durch Kleingruppenunterricht sowie problemorientierte Lehr- und Lernverfahren aus. Das Training ärztlicher Fertigkeiten steht zunehmend im Zentrum“, erläutert Bitter-Suermann. „Medizin bedeutet für viele Hochschullehrer Freude am lebenslangen Lernen im Dienst der Patienten. Diese Begeisterung versuchen wir den Studierenden zu vermitteln“, sagt der MFT-Präsident. „Das macht sich bemerkbar, denn ein Studienabbruch kommt in der Medizin ganz selten vor und nur zwei Prozent haben organisatorische Probleme im Studium.“
Auswahlverfahren der Universitäten berücksichtigen berufliche Vorerfahrungen
Zum Erfolg der Ausbildung tragen auch die Auswahlverfahren der Universitäten für Studienanfänger bei. Nur 20 Prozent der Studienplätze werden durch die Stiftung für Hochschulzulassung an die Abiturbesten vergeben. Den größten Teil der Studienanfänger dürfen die Universitäten selbst auswählen. Für die Auswahl verwenden 80 Prozent der Fakultäten zwischen zwei und fünf verschiedene Kriterien. Den größten Stellenwert hat dabei die berufliche Vorerfahrung der Bewerber. Dies wird auch durch die BMBF-Studie bestätigt. Während sonst immer weniger Studienanfänger mit Berufsausbildung an die Universitäten kommen, ist es in der Medizin umgekehrt. Nach der Befragung haben die Medizinstudierenden am häufigsten eine solche berufliche Erfahrung vor dem Studium gewonnen (46 Prozent).
Medizinstudierende wollen Menschen helfen und keine Überregulierung
Mit ihren sozialen und altruistischen Ansprüchen treten die Studierenden der Medizin besonders hervor. Sie wollen helfen und nützlich sein. Im Fächervergleich liegen sie auf dem 1. Platz vor den Sozialwissenschaften. Wermutstropfen werden in der Studie jedoch auch aufgezeigt. So bescheinigen die Studierenden dem Medizinstudium die höchste Festlegung durch Regelungen. Durch die staatlichen Vorgaben kommen überfachliche Inhalte zu kurz. „Die mit dem Versorgungsgesetz geplanten weiteren Eingriffe in das Medizinstudium – und dazu gibt es viele Kritikpunkte – würden den außerordentlich großen Studienerfolg und die hohe Motivation des ärztlichen Nachwuchses gefährden“, mahnt Bitter-Suermann.

Der BMBF-Bericht, der von der Universität Konstanz erstellt wurde, ist von der Homepage des MFT abrufbar: http://www.mft-online.de/dokumente2011/studiensituation_elf.pdf

Ansprechpartnerin:
Verena Wirwohl
– Ass. iur. –
MFT – Medizinischer Fakultätentag der Bundesrepublik Deutschland
Alt-Moabit 96, 10559 Berlin
Tel.: 030/6449 8559 -15, Fax: -11
E-Mail: wirwohl@mft-online.de

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