EU-Bildungsminister beschließen Europäischen Qualifikationsrahmen

Junge Menschen werden es künftig leichter haben, nach ihrer Ausbildung oder ihrem Studium in ein anderes Land der Europäischen Union (EU) zu wechseln. Hintergrund: Der Bildungsministerrat der EU hat sich am Donnerstag in Brüssel auf den Europäischen Qualifikationsrahmen (EQR) für lebenslanges Lernen geeinigt.

„Damit ist ein wichtiger Schritt getan, um innerhalb der Europäischen Union die Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen der Menschen zuverlässig vergleichen zu können“, sagte Bundesbildungsministerin Annette Schavan in Berlin. „Fachkräfte werden es so künftig leichter haben, ihre Chancen im gesamten europäischen Arbeitsmarkt wahrzunehmen.“ Die Ministerin kündigte an, dass Deutschland zügig einen kompatiblen Deutschen Qualifikationsrahmen entwickeln werde.

Der EQR wird als „Übersetzungshilfe“ zwischen den Nationalen Qualifikationssystemen dienen. Er umfasst alle Bildungs- und Qualifikationsbereiche und orientiert sich unabhängig vom formalen Bildungsabschluss ausschließlich an den Lernergebnissen. Darunter werden die Kenntnisse, Fähigkeiten und Kompetenzen gefasst, die jemand am Ende eines Lernprozesses erworben hat – etwa durch eine Ausbildung, eine Weiterbildung oder ein Hochschulstudium.

Ziel des EQR ist es, nationale Qualifikationen in Europa vergleichbarer und verständlicher zu machen und auf diese Weise die Mobilität von Fachkräften zwischen den Mitgliedstaaten zu erleichtern. Auch das lebenslange Lernen soll so einfacher werden. Während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft in der ersten Hälfte des Jahres hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Abstimmungen zum EQR deutlich voran gebracht.

Im Zentrum des EQR stehen acht Referenzniveaus, die das ganze Spektrum von den Grundkenntnissen bis hin zu Spitzenqualifikationen abdecken. Der EQR sieht vor, dass die Mitgliedstaaten ihre Nationalen Qualifikationssysteme bis 2010 an den EQR koppeln. Dafür wurden in Deutschland eine gemeinsame Arbeitsgruppe von Bund und Ländern und ein Arbeitskreis DQR eingerichtet, die einen Deutschen Qualifikationsrahmen erarbeiten sollen.

Media Contact

BMBF Newsletter

Weitere Informationen:

http://www.bmbf.de/press/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Bildung Wissenschaft

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer