Wissenschaftsrat bewertet das IAB mit "hervorragend"

„Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass das IAB eine national hervorragende und international sehr anerkannte wissenschaftliche Einrichtung ist, die über das Potential verfügt, auf europäischer Ebene eine führende Rolle zu übernehmen“, heißt es in dem am Montag veröffentlichten Bewertungsbericht.

„Seinem multidisziplinären Anspruch wird das Institut mit Hilfe gut funktionierender interner Kooperationen sowie einer hervorragenden Einbindung in die nationale und internationale Scientific Community uneingeschränkt gerecht. Das IAB ist sehr publikationsstark. Ein überzeugendes Qualitätsmanagement, in dem der vorbildlich engagierte wissenschaftliche Beirat eine wichtige Rolle spielt, trägt wesentlich zur hohen Qualität der nationalen und internationalen Publikationen bei. Hauptverantwortlich für die hohe Leistungsfähigkeit des IAB ist jedoch das hervorragend qualifizierte wissenschaftliche Personal“, urteilt der Wissenschaftsrat in der Zusammenfassung.

Gleichzeitig regt er an, dass Fragen der Internationalisierung von Arbeitsmärkten künftig ein noch stärkeres Gewicht im Forschungsprogramm des Instituts erhalten sollten. „Der Empfehlung des Wissenschaftsrats kommen wir gerne nach. Das deckt sich hundertprozentig mit der von uns angestrebten Weiterentwicklung des Instituts“, so Joachim Möller, seit Oktober Nachfolger von Jutta Allmendinger als IAB-Direktor.

Die organisatorische Zuordnung des IAB zur Bundesagentur für Arbeit (BA) sei vorteilhaft für die Beratung der BA, des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) und der Fachöffentlichkeit, stellt der Wissenschaftsrat fest. Entscheidend sei, dass dabei die wissenschaftliche Unabhängigkeit des Instituts unangetastet bleibe: „Mit Unterstützung des BA-Vorstandes gelingt es dem IAB, die für eine qualitativ hochwertige wissenschaftliche Beratungstätigkeit zwingend erforderliche wissenschaftliche Unabhängigkeit zu wahren. Diese Unabhängigkeit muss strukturell abgesichert werden“, steht in dem Bewertungsbericht.

Dazu BA-Chef Frank-J. Weise: „Das IAB hat für das Wirken der Bundesagentur eine außerordentlich hohe Bedeutung. Ich danke ganz herzlich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Instituts, insbesondere aber auch Jutta Allmendinger für ihre hervorragende Arbeit. Das IAB genießt seit jeher Forschungs- und Publikationsfreiheit. Dies ist unabdingbare Voraussetzung für exzellente und auch kritische wissenschaftliche Beratung der arbeitsmarktpolitischen Akteure.“ Aus seiner Sicht spreche nichts gegen eine strukturelle Absicherung der Unabhängigkeit, beispielsweise in Gestalt eines Statuts.

Wissenschaftsrat evaluiert seit 2004 auch die Ressortforschung des Bundes
Der 1957 gegründete Wissenschaftsrat berät die Regierungen des Bundes und der Länder in Fragen der Entwicklung der Hochschulen, der Wissenschaft und der Forschung. Bundestag und Bundesregierung baten im Jahr 2004 den Wissenschaftsrat, die Ressortforschung des Bundes systematisch zu durchleuchten. Insgesamt gibt es rund 50 entsprechende Einrichtungen. Als Ressortforschung wird der Teil der öffentlich finanzierten Forschung bezeichnet, der staatlichen Akteuren gezielt wissenschaftliche Erkenntnisse als Entscheidungsgrundlage zur Erfüllung ihrer Aufgaben bereit stellt. Im Rahmen seiner Beratungsaufgaben erarbeitet das IAB Stellungnahmen und Gutachten insbesondere für die BA, das BMAS und den Bundestag.

Der Bewertungsbericht wird heute um 12 Uhr auf der Website des Wissenschaftsrats veröffentlicht: http://www.wissenschaftsrat.de/Veroffentlichungen/veroffentlich.htm.

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Wolfgang Braun idw

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