Helmholtz-Gemeinschaft in Indien

Der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft Prof. Dr. Jürgen Mlynek ist zurzeit mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und weiteren Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft nach Neu Delhi gereist, um unter anderem Partnerschaften im Bereich der Forschung auszubauen.

Dabei unterzeichnet Mlynek in Neu Delhi eine Kooperationsvereinbarung mit der Anna University in Chennai, die durch deren Vizekanzler Prof. Dr. D. D. Viswanathan vertreten wird. Mit der Vereinbarung wird die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Energieforschung intensiviert. „Alle Industrienationen stehen vor der Frage, wie sie ihren Energiebedarf nachhaltig und klimaschonend sichern können“, sagt Mlynek. „Denn das Klimathema ist vor allem auch ein Energiethema. Wenn wir jetzt den Klimawandel in den Griff bekommen wollen, dann müssen wir das Energieproblem lösen“, so Mlynek weiter.

Auch im Bereich der Klimaforschung wird die Zusammenarbeit weiter ausgebaut. So unterzeichnet Mlynek heute ein Memorandum of Understanding, das zwischen der größten meereskundlichen Einrichtung in Indien, dem National Institute of Oceanography in Goa, und dem Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven eine Zusammenarbeit im Bereich der Biologischen Ozeanographie vereinbart. Insbesondere wollen die Wissenschaftler untersuchen, ob eine gezielte „Düngung“ der Ozeane mit Eisen das Wachstum von Algen anregen und CO2 aus der Atmosphäre binden kann. Nach bisher zwei Experimenten an Bord des Forschungsschiffs Polarstern soll das dritte Experiment im Frühjahr 2009 von indischen und deutschen Wissenschaftlern gemeinsam durchgeführt werden, wobei Indien die Hälfte der Kosten trägt. „Zurzeit fehlen noch gesicherte Kenntnisse über die Effektivität und die Auswirkung einer Eisendüngung auf das Ökosystem, es ist aber höchste Zeit, diese Fragen wissenschaftlich zu beantworten“, unterstreicht Mlynek.

Außerdem wird Mlynek heute mit dem Vizepräsidenten der Jawaharlal Nehru University, Prof. Rajendra Prasad, vereinbaren, dass künftig auch Wissenschaftler dieser traditionsreichen Forschungsuniversität sich am neu gegründeten Indo-German Science Centre for Infectious Diseases (IG-SCID) beteiligen können. Das IG-SCID wurde im Frühjahr 2007 eröffnet und ist ein virtuelles Forschungszentrum, in dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung mit indischen Kollegen in fünf Bereichen der Infektionsforschung zusammenarbeiten. Die Kosten für das virtuelle Zentrum tragen zu gleichen Teilen die Helmholtz-Gemeinschaft und das Indian Council of Medical Research.

Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit 26.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,3 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).

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