TechnologieAllianz – Life Sciences an vorderster Front

Die Lebenswissenschaften sind Chefsache – auch bei den deutschen Technologie- und PatentVerwertungsAgenturen. Von Software zur Computersimulation über medizinische Apparaturen bis hin zu neuartigen Wirkstoffen gegen Krebs, Multiple Sklerose oder Herz- und Kreislauferkrankungen.

Es lassen sich viele Beispiele für die Innovationskraft der deutschen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen finden. Und ebenso viele für die Transferleistung der Mitglieder der TechnologieAllianz, dem Verband der Technologie- und PatentVerwertungsAgenturen:

Die Münchener Fraunhofer-Patentstelle für die Deutsche Forschung hat beispielsweise im letzten Jahr an die Grafinger Firma CADFEM GmbH die Lizenz für eine Software zur Computersimulation und -prognose von zahnmedizinischen, kieferorthopädischen und mundchirurgischen Behandlungen vermittelt. Die Erfindung ist jenseits der Zahnmedizin auch für andere Anwendungsbereiche, z. B. für die Kopfvermessung oder die Implantation künstlicher Hüftgelenke, von Interesse.

Die Kaiserslauterer IMG hat im Auftrag der Technischen Universität Kaiserslautern das Patent auf eine Schwingquarzhalterung für die Flüssigkeitssensorik an die Andreas Hettich GmbH & Co. KG veräußert. Die Erfindung ermöglicht eine schnelle und einfache Diagnostik auf der Grundlage eines physikalischen Verfahrens. Das Tuttlinger Unternehmen plant zunächst die Entwicklung eines Geräts für die Blutdiagnostik. Die Ausweitung des Einsatzbereichs ist opportun, da sich die Erfindung für sämtliche Flüssigkeiten nutzen lässt.

Die Berliner ipal hat im Auftrag der Charité-Universitätsmedizin Berlin die weltweiten Rechte an einem neuartigen Chemotherapeutikum zur Behandlung von Tumoren mit multipler Arzneimittelresistenz in Lizenz an ein junges deutsches biopharmazeutisches Unternehmen vergeben. Wissenschaftlicher und Unternehmen setzen auf eine zügige Weiterentwicklung, um Krebspatienten mit multidrug-resistenten Tumoren schnellstmöglich eine adäquate Behandlungsmöglichkeit anbieten zu können.

Die Göttingener MBM ScienceBridge vermittelte zu Jahresbeginn einen Lizenzvertrag für eine neuartige Tumortherapie mit Hilfe natürlicher Killer-Zellen zwischen der Georg-August-Universität Göttingen und dem bayrischen Jungunternehmen multimmune GmbH.

Noch in das letzte Jahr fiel der Abschluss eines Know-how-Vertrages mit der Fumapharm AG, einer Tochtergesellschaft der Biogen Idec Inc. Der Know-how-Vertrag umfasst die am humanmedizinischen Institut für Multiple-Sklerose-Forschung vorgelegten Forschungsergebnisse zu Therapiemöglichkeiten mit Fumarsäurederivaten.

Die Saarbrückener PatentVerwertungsAgentur der saarländischen Hochschulen schloss zu Jahresbeginn einen Optionsvertrag mit einem großen deutschen Pharmakonzern bezüglich der Lizenzierung neuer Wirkstoffe zur Behandlung von Herz- und Kreislauferkrankungen.

Im Frühsommer folgte ein Verwertungsvertrag mit der Max-Planck-Innovation GmbH über eine Software zur Visualisierung und Qualitätskontrolle von DNA-Methylierungsdaten. Erste Lizenzen der im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts des Max-Planck-Instituts für Informatik und des Lehrstuhls für Genetik der Universität des Saarlandes entwickelten Software konnten bereits verkauft werden.

Kürzlich vermittelte sie an einen großen amerikanischen Chemiekonzern einen Intellectual Property (IP)-Kaufvertrag über Patentanmeldungen, die in Zusammenarbeit des US-Konzerns mit dem Lehrstuhl für Biopharmazie und Pharmazeutische Technologie der Universität des Saarlandes entstanden.

Das Karlsruher TLB hat für die Universität Heidelberg eine langfristig angelegte Verwertungsvereinbarung mit einem auf dem Gebiet der Feinchemikalien- und Spezialreagenzien weltweit führenden Unternehmen ausgehandelt. Die Vereinbarung betrifft die Gewinnung verschiedener monoklonaler Antikörper, die in der Diagnostik von Autoimmunkrankheiten und neurodegenerativen Erkrankungen eingesetzt werden.

Zudem konnte im Rahmen des Nationalen Genomforschungsnetzes NGFN II eine Verwertungsvereinbarung über eine gemeinsame Erfindung der Universitäten Heidelberg und Göttingen und des Deutschen Krebsforschungszentrums mit einem europäischen Pharmaunternehmen abgeschlossen werden. Die Verwertungsvereinbarung betrifft ein Toxin aus Pilzen und dessen Wirkung gegen Tumore des Nervensystems.

Die Gießener TransMIT hat im Auftrag der Philipps-Universität Marburg mit einem bayerischen auf die Herstellung von Ozon-, Colon- und Magnetfeld-Therapie-Geräten spezialisierten Kleinunternehmen einen Lizenzvertrag über ein Ozon produzierendes und applizierendes Gerät zur Behandlung von bösartigen Geschwülsten abgeschlossen. Ozon hat bei ausreichender Dosierung eine bakterien- und gewebetötende Wirkung. Die Vorrichtung ermöglicht die Applikation eines Ozon oder ozonisierten Sauerstoff aufweisenden Fluids an beziehungsweise unmittelbar in den Tumor.

Die sieben Technologie- und PatentVerwertungsAgenturen und ihre Verwertungserfolge sind beispielhaft für die Arbeit der Mitglieder der TechnologieAllianz. Weitere hoch interessante Innovationen und Verfahren aus dem Medizintechnikbereich werden die TechnologieAllianz und ihre Mitglieder auf der diesjährigen Medica präsentieren. Als Kooperationspartner der Internationalen IRC Technologiebörse wird die TechnologieAllianz am 15. und 16. November in Halle 4 auf Stand A 59 vertreten sein.

Nahmen die Life Science eine hervorragende Rolle bei den jüngsten Verwertungsaktivitäten ein, so stehen die anderen Technologiegebiete den Innovationen in den Lebenswissenschaften nicht nach. Von der Bautechnik & Architektur über Elektrotechnik & Elektronik, Energie & Umwelt, Information & Kommunikation, Maschinen- & Anlagenbau, Mess- & Mikrosystemtechnik, Prozess- & Automatisierungstechnik, Verkehr & Mobilität bis hin zu Werkstoffen & Werkstofftechnik können die TechnologieAllianz und ihre Mitglieder der deutschen Wirtschaft fortlaufend hochattraktive Technologieangebote vorlegen. Ein besonderer Pluspunkt ist, dass die Forschungsergebnisse bereits schutzrechtlich gesichert und auf ihre ökonomische Relevanz geprüft sind. Das reduziert für die Unternehmen nicht nur das Risiko der Fehlentwicklung, sondern ermöglicht ihnen auch einen Vorsprung im Zeitwettbewerb um innovative Produkte sowie eine wirtschaftliche Vermarktung in Monopolstellung.

Über die TechnologieAllianz

Die 1994 gegründete TechnologieAllianz e.V. ist ein Verbund deutscher Technologie- und Patentvermarktungsgesellschaften. Er wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie unterstützt und ist ein bundesweites Netzwerk zur Vermarktung von Technologien aus der deutschen Wissenschaft. Die 27 Mitglieder der TechnologieAllianz vertreten über 200 wissenschaftliche Einrichtungen mit mehr als 100.000 patentrelevanten Wissenschaftlern und erschließen Unternehmen das gesamte Spektrum innovativer Forschungsergebnisse deutscher Hochschulen und außeruniversitärer Forschungsstätten. Kooperationen mit Partnerverbänden wie dem BDI oder dem in Brüssel ansässigen Verband der europäischen Wissenstransfereinrichtungen ProTon Europe dienen der Optimierung der Verwertungsinfrastruktur. Eine Auswahl von Technologieangeboten kann unter www.technologieallianz.de eingesehen beziehungsweise auf Nachfrage bei Geschäftsstelle der TechnologieAllianz angefordert werden.

Weitere Informationen:

TechnologieAllianz e.V.
Stefanie Zenk
c/o ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH
Steinstraße 104-106
14480 Potsdam
Tel.: +49 (0) 331 660-38 16
Fax: +49 (0) 331 660-32 02
E-Mail: zenk@technologieallianz.de

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Weitere Informationen:

http://www.technologieallianz.de

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