Kontakte knüpfen, Brücken bauen

Der "Science Express" wird in 210 Tagen mehr als 15.000 Kilometer zurücklegen und dabei Station in mehr als 55 Städten in ganz Indien machen. Bild: Max-Planck-Gesellschaft/Archimedes

Am 30. Oktober starten Bundeskanzlerin Merkel und der indische Premierminister Singh in Delhi einen deutsch-indischen Wissenschaftszug, den „Science Express“.

Diese Ausstellung auf Rädern legt in den kommenden sieben Monaten 15.000 Kilometer zurück und macht in mehr als 55 Städten in ganz Indien Station. Sie soll dabei helfen, mehr junge Menschen für eine Karriere in Forschung und Entwicklung zu gewinnen. Bis Ende Mai 2008 haben die Besucher Gelegenheit, eine faszinierende Reise in die Gegenwart und Zukunft wissenschaftlicher Entdeckungen zu unternehmen und hierbei Bildungs- und Forschungsmöglichkeiten in Indien und Deutschland kennen zu lernen.

In den Wagen des „Science Express“ durchläuft der Besucher moderne wissenschaftliche Themen – von der Suche nach den kleinsten Teilchen, über die Erforschung der Grundlagen des Lebens bis hin zur Erfassung der größten Strukturen im Universum. Moderne Multimedia-Technik und innovative Exponate zeigen, wo die Spitzenforschung heute weltweit steht und welche neuen Themen sich Bahn brechen, wie die verschiedenen Wissensgebiete miteinander verbunden sind und auf welche Weise sie künftig unser Leben beeinflussen. Neben modernen Forschungsthemen erfährt der Besucher in zwei zusätzlichen Wagen mehr über Bildungs- und Forschungsmöglichkeiten in Indien und in Deutschland.

Partner des „Science Express“ sind das indische „Department of Science and Technology“ (DST), das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie die Max-Planck-Gesellschaft. Zudem beherbergt der Wagen des DST ein „Kids Lab“ der Firma BASF, in dem Jugendliche mehr über neue Anwendungen von Wissenschaft erfahren und in Experimenten erleben können, wie etwa die Chemie unseren Alltag verändert. Weitere Themenpartner aus der Wirtschaft sind BOSCH sowie das indische Eisenbahnministerium. Darüber hinaus wird das Projekt unterstützt durch die Fraunhofer-Gesellschaft, die Europäische Raumfahrtagentur ESA, die Robert Bosch Stiftung sowie Lufthansa Cargo.

Projektziele

Wissenschaft braucht hoch motivierte Menschen. Die Verfügbarkeit menschlicher Leistungskraft und Kreativität sind wichtige, längerfristig vielleicht sogar die entscheidenden Quellen für Wohlstand und Fortschritt eines Landes. In nicht ferner Zukunft könnte die Knappheit an Talenten weltweit durchaus als bedrückender empfunden werden als die Knappheit an Rohstoffen.

Deshalb ist es ein besonderes Anliegen aller am „Science Express“ beteiligten Partner, diese schlummernden Potentiale gerade in einem aufstrebenden Land wie Indien zu heben und mehr Begeisterung für die spannenden Herausforderungen der Wissenschaft zu wecken. Der „Science-Express“ dient diesem Zweck. Er soll vor allem der kommenden Generation in Indien Lust auf Forschen und mehr Wissen machen und darüber hinaus zeigen, wie die Wissenschaft unsere Zukunft gestaltet.

Der „Science Express“ bietet eine ganzheitliche Darstellung moderner Forschung zwischen Mikro- und Makrokosmos und ermöglicht dem Besucher, Wissenschaftlern über die Schulter zu schauen, teilzuhaben an faszinierenden Einblicken in noch unbekannte Welten der Atome, des Lebens oder des Universums. Zudem beleuchtet die Ausstellung die langfristige Bedeutung der Grundlagenforschung für Innovationen. Erst exzellente Grundlagenforschung ermöglicht es, bestehende Grenzen zu überwinden, Innovationen in die Tat umzusetzen und damit auch neuen Wohlstand zu schaffen.

Ausstellungskonzept

Im „Science Express“ können die Besucher Wissenschaft hautnah erleben und sich von faszinierenden Bildern in mikroskopisch kleine Welten oder in ferne Milchstraßen entführen lassen. So erfahren Interessierte mehr über die Grenzen von Raum und Zeit oder dringen ein in geheimnisvolle Welten und die Techniken von morgen – in die Nanotechnologie, die Biotechnologie oder die Neuroelektronik.

Der „Science Express“ bietet Einblick in das Universum im Kopf und zeigt, wie unser Körper seine Billionen Zellen dirigiert oder wie das Gehirn Musik erschafft. Die Besucher beobachten den Tanz von Atomen und Molekülen, entdecken die Wurzeln der menschlichen Kultur in den Werkzeugen unserer tierischen Verwandten, kämpfen als Virus im Computer um die Eroberung des Körpers oder rasen auf einem Fahrrad mit Lichtgeschwindigkeit durch die Stadt Tübingen.

Der Ausstellungsrundgang erstreckt sich über rund 250 Meter. Vorgestellt werden weltweite wissenschaftliche Spitzenleistungen aus den Natur- und Biowissenschaften. Die meisten der einzigartigen Bilder, Videos und Ausstellungsobjekte kommen aus den 78 Max-Planck-Instituten. CERN, das weltgrößte Labor für Teilchenphysik, die europäische Raumfahrtagentur (ESA), die Europäische Südsternwarte (ESO), die Fraunhofer-Gesellschaft und weitere Forschungseinrichtungen haben wertvolle Leihgaben zur Verfügung gestellt. Die Exponate gestatten den Blick hinter die Kulissen der Forschung. Dank interaktiver Videostationen in allen Wagen lässt sich Wissenschaft sinnlich erleben.

Viele der Objekte in der Ausstellung sind erstmals in der Öffentlichkeit zu sehen. Hunderte großformatiger Farbbilder und Dutzende Videoclips machen wissenschaftliche Durchbrüche der vergangenen Jahre verständlich – von den kleinsten Nanostrukturen über die schnellsten Laserblitze, komplexesten Computersimulationen, leistungsfähigsten Mikroskope und Tomographen bis hin zum Blick ins frühe Universum. Der „Science Express“ entfaltet sich wie eine begehbare Landkarte fremder Welten. So führt die Entdeckungsreise zu den Geheimnissen unserer Welt – entlang wegweisender Erkenntnisse, Fragen und Einblicke der modernen Wissenschaften.

Media Contact

Dr. Bernd Wirsing Max-Planck-Gesellschaft

Weitere Informationen:

http://www.mpg.de

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