NaMLab und TU Dresden starten gemeinsames Projekt: Intensives Forschen für Speicherchips der Zukunft

Die Nanoelectronic Materials Laboratory gemeinnützige GmbH (NaMLab gGmbH) und die TU Dresden, beides führende Forschungseinrichtungen in Dresden, gaben heute anlässlich der Eröffnung des Forschungs- und Bürogebäudes der NaMLab ihre Zusammenarbeit im Rahmen des Verbundforschungsprojektes KONDOR bekannt. Hierbei sollen Materialien und Prozesse für zukünftige nanoelektronische Datenspeicher mit höchster Leistungsfähigkeit bei gleichzeitig geringem Energieverbrauch erforscht werden. Qimonda und das BMBF werden das Projekt unterstützen.

Die Kooperation zwischen der privatwirtschaftlichen Forschungseinrichtung und der wissenschaftlichen Hochschule, die beide im größten Mikroelektronikcluster in Europa ansässig sind, ist in dieser Art einmalig: Unter Ausnutzung aller Synergien und mithilfe effektiver Arbeitsteilung wird zukünftig im Rahmen des Projektes KONDOR („Materialforschung und -charakterisierung für Speicheranwendungen realisiert durch eine Kondensator-Route“) gemeinsam geforscht. Um die Materialien immer mit gleichen Standards charakterisieren und bewerten zu können, werden zudem die Forschungspartner eine Prozessschrittfolge abstimmen und etablieren.

„Die Hightech Strategie der Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Kräfte von Wissenschaft und Wirtschaft zu bündeln. NaMLab und das Verbundprojekt KONDOR sind dafür ausgezeichnete Beispiele und setzen neue Impulse über den Standort Dresden hinaus“, sagte Bundesforschungsministerin Dr. Annette Schavan heute anlässlich der NaMLab-Eröffnung. „Die Arbeiten zielen auf leistungsstarke und energiesparende Speicherchips, wie sie für zahlreiche Anwendungen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie und auch in der Medizintechnik benötigt werden. Von den Forschungen wird die kürzlich vom BMBF und der Industrie gestartete Innovationsallianz ‚Molekulare Bildgebung’ profitieren. Dabei geht es um die Entwicklung neuer Technologien und Medizingeräte, die dem Arzt sehr genaue Bilder aus dem Innern des Körpers liefern.“

International besteht erheblicher Forschungsbedarf darin, geeignete Materialien zu entwickeln für die Realisierung von Speichertechnologien mit Schichten, die nur wenige Atomlagen dick sind. Die Ergebnisse des Projektes KONDOR sollen helfen, neue energieeffiziente Anwendungen, z.B. bei der mobilen Datenerfassung für eine leistungsfähigere medizinische Diagnostik, zu erschließen.

Qimonda Dresden, Joint-Venture-Partner vom NaMLab, wird diese Arbeiten mit Know-how und einem entsprechenden Anforderungskatalog aus industrieller Sicht unterstützen. Im Erfolgsfall plant Qimonda, die Ergebnisse in seinem 300 mm Technologie-Entwicklungszentrum Dresden in DRAM-Speichern einer späteren Pilot- und Referenzfertigung umzusetzen.

Das Projekt eröffnet zugleich neue Möglichkeiten für die Aus- und Weiterbildung. NaMLab-Wissenschaftler werden sich an Vorlesungs- und Seminarprogrammen beteiligen und gemeinsam mit Diplomanden und Doktoranden forschen. Damit tragen sie auch zur Ausbildung dringend benötigter Wissenschaftler und Fachkräfte und zur Sicherung des Halbleiter-Standortes Deutschland bei.

„Diese Forschungszusammenarbeit ist richtungweisend beim Brückenbau zwischen universitärer Grundlagenforschung und industrieller Anwendung“, sagte Dr. Johann Harter, Geschäftsführer der NaMLab. „Nur durch abgestimmte Standards lassen sich Forschungsergebnisse zeitnah unter industriellen Rahmenbedingungen grundlegend verwerten.“

„Den Studenten und Wissenschaftlern der Technischen Universität Dresden bietet diese enge Zusammenarbeit ein optimales Ausbildungs- und Forschungsumfeld“, sagte der Rektor, Professor Hermann Kokenge. „Damit zeigen wir einmal mehr, auf welch hohem Niveau hier Wissenstransfer möglich ist. Wir wollen Grundlagenforschung zielführend gestalten und dabei Synergien nutzen. Hierüber wird dann auch das Lehrprofil in der Nanoelektronik hervorragend gestärkt.“

Das BMBF unterstützt das Verbundprojekt KONDOR mit 7,4 Mio. € im Rahmen seines Forschungsprogramms IKT2020, das auf neue Innovationen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie ausgerichtet ist (siehe www.bmbf.de/de/7706.php). KONDOR ein weiterer wichtiger Impuls für die zukünftige Entwicklung des europäisch bedeutendsten Mikroelektronikclusters Dresden.

Über NaMLab

Die Nanoelectronic Materials Laboratory gGmbH (NaMLab), gegründet im Juli 2006, ist ein gemeinnütziges Joint Venture zwischen der Qimonda Dresden GmbH & Co OHG und der TU Dresden. Das als „An“-Institut an die TU Dresden angeschlossene Unternehmen betreibt auf dem Campus der TU Dresden ein Forschungslabor mit vier Laborräumen, einem Reinraum sowie Büroplätzen für insgesamt 27 Forscher und Mitarbeiter. Aufgabe des NaMLab ist die Erforschung und Erprobung von Materialien und Materialsystemen für die Nanoelektronik, speziell für die Verwendung in zukünftigen Speicherbausteinen. Neben der Forschungstätigkeit engagieren sich die Wissenschaftler des NaMLab in Ausbildung und Lehre an der TU Dresden.

Über Qimonda

Die Qimonda AG (NYSE: QI) ist ein weltweit führender Anbieter von Speicherprodukten mit einem breiten, diversifizierten DRAM-Produktportfolio. Im Geschäftsjahr 2006 erzielte Qimonda einen Umsatz von 3,81 Milliarden Euro. Das Unternehmen verfügt weltweit über rund 13.000 Mitarbeiter, kann auf fünf 300-mm-Fertigungsstätten auf drei Kontinenten zugreifen und betreibt sechs bedeutende Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen. Das Unternehmen bietet, basierend auf seinen Strom sparenden Technologien und Designs, DRAM-Produkte für eine Vielzahl von Anwendungen wie Computing, Infrastruktur, Grafik, Mobil und Consumer. Weitere Informationen unter: www.qimonda.com

Über die TUD

Die Technische Universität Dresden gehört mit ca. 35.000 Studierenden zu den führenden und leistungsfähigsten Hochschulen Deutschlands. Mit insgesamt 14 Fakultäten versteht sie sich als Volluniversität, die über ein extrem breites wissenschaftliches Spektrum verfügt.

Vor allem die interdisziplinäre Zusammenarbeit aller Fachrichtungen gehört zu den Stärken der TUD. So hat die TUD in Vorbereitung der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern entsprechende Profillinien definiert, um vorhandene Kompetenzen noch effektiver zu bündeln. In der ersten Runde der Exzellenzinitiative bekam die TUD ein Exzellenzcluster und eine Graduiertenschule bewilligt.

Die Beziehungen zur Wirtschaft sind vielfältig. Die TU Dresden fördert ihre Erfinder, sichert ihre Schutzrechte und sorgt für den schnellen Transfer der Erfindungen in marktfähige Produkte. Führende Unternehmen der Wirtschaft haben dieses Engagement unter anderem mit elf Stiftungsprofessuren honoriert.

Kontakt

NaMLab
Jenny Engländer
Tel.: +49 351 4388 1115
jenny.englaender@qimonda.com
Technische Universität Dresden
Kim-Astrid Magister
Tel.: +49 351 463-32398
kim-astrid.magister@tu-dresden.de

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