Weiterbildungsanbieter beurteilen wirtschaftliche Situation überwiegend positiv

Am besten geht es den Weiterbildungseinrichtungen, die ihre Einnahmen hauptsächlich von Betrieben beziehen. Deutlich verhaltener ist hingegen die Stimmung bei den Anbietern, die vor allem von öffentlichen Finanzierungsquellen abhängig sind.

Dies sind die Ergebnisse der wbmonitor Umfrage 2007, die das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Erwachsenenbildung (DIE) durchgeführt hat. Insgesamt beteiligten sich rund 1.200 Weiterbildungseinrichtungen an der Umfrage.

Um die Stimmung in der deutschen Weiterbildungsszene besser beurteilen zu können, haben BIBB und DIE bei der diesjährigen Umfrage erstmals den wbmonitor Klimaindex eingeführt. In seiner Berechnungsweise angelehnt an den Geschäftsklimaindex des Münchner Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung zeigt der wbmonitor Klimaindex, wie Weiterbildungsanbieter in Deutschland ihre aktuelle wirtschaftliche Lage sowie ihre voraussichtliche Situation in einem Jahr einschätzen.

Neben der überwiegend positiven Beurteilung ihrer momentanen wirtschaftlichen Situation rechnen die Weiterbildungseinrichtungen laut Umfrage auch in einem Jahr noch eher mit einer guten Lage. Allerdings fallen die Bewertungen hier etwas niedriger aus als die aktuellen Zahlen. Verglichen mit dem Ifo-Geschäftsklimaindex liegt die Weiterbildungsszene damit leicht über dem Durchschnitt in der Dienstleistungsbranche (siehe Grafik http://www.bibb.de/de/30678.htm). Somit profitieren laut Umfrageergebnis auch die Weiterbildungsanbieter von der derzeit positiven Konjunkturentwicklung.

Eine Aufschlüsselung der Anbieter nach ihren Finanzierungsquellen offenbart aber deutliche Unterschiede. Die Weiterbildungsanbieter, die mehr als die Hälfte ihrer Einnahmen über Aufträge von Betrieben erwirtschaften, berichten von einer momentan sehr positiven Wirtschaftslage. Ein vergleichsweise schlechteres Klima herrscht hingegen bei den Anbietern vor, die sich hauptsächlich über Gelder der Arbeitsagenturen oder andere öffentliche Mittel finanzieren.

Konzept des „Bildungssparens“ weitgehend unbekannt

„Bildungssparen“ plant die Bundesregierung als neues Instrument zur künftigen Finanzierung beruflicher Weiterbildung. Die wbmonitor Umfrage zeigt allerdings, dass dieses Konzept die Weiterbildungsszene offenbar noch nicht erreicht hat. Denn nur 30 % der befragten Anbieter sind mit dem Thema „Bildungssparen“ vertraut. Positive Effekte erwarten diese auch nur für qualifizierte Beschäftigte. Bei anderen Zielgruppen – insbesondere den so genannten „bildungsfernen“ Personen – wird sich nach Einschätzung der Anbieter die Weiterbildungsteilnahme selbst unter Einbeziehung von Bildungssparmodellen eher negativ entwickeln.

Handlungsbedarf sehen die Anbieter vor allem bei der künftigen Finanzierung der Weiterbildung. Es reiche nicht aus, so eine Aussage der Umfrage, angesichts der demografischen Entwicklung lebenslanges Lernen permanent einzufordern.

Notwendig sei vielmehr die Aufstockung der öffentlichen Gelder. Als positives Beispiel nennen Weiterbildungseinrichtungen den „Bildungsscheck“ in Nordrhein-Westfalen.

Weitere Ergebnisse der jährlichen wbmonitor Umfrage im Internetangebot des BIBB unter http://www.bibb.de/wbmonitor

Weiterbildungseinrichtungen, die sich an künftigen Umfragen beteiligen möchten, melden sich bitte unter wbmonitor@bibb.de

Inhaltliche Auskünfte erteilen:
Dr. Gisela Feller, Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), Tel.: 0228 / 107-1124; E-Mail: feller@bibb.de

Ingrid Ambos, Deutsches Institut für Erwachsenenbildung (DIE), Tel.: 0228 / 3294-134; E-Mail: ambos@die-bonn.de

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Andreas Pieper idw

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