Afrikanisch-Deutsche Forschungs-Partnerschaft mit Afrika

In dem multilateralen Verbundprojekt mit dem Namen BIOTA AFRICA kooperieren deutsche und afrikanische Wissenschaftler mit dem Ziel, solides Handwerkszeug für eine nachhaltige Nutzung und den Schutz der biologischen Vielfalt Afrikas zu entwickeln.

Das Projekt trägt der herausragenden Bedeutung der Biodiversität in Afrika als Grundlage für eine stabile ökonomische Entwicklung und eine gute Lebensqualität Rechnung. Damit stellt das Projekt einen signifikanten deutschen Beitrag zur Erreichung der Millenium Development Goals (MDG) dar.

Hintergrund
Die biologische Vielfalt in Afrika ist durch den Klimawandel sowie durch die expandierende und intensivierte Landnutzung gefährdet. Der damit verbundene rasche Wandel und Rückgang der Biodiversität gefährdet die ökonomische Entwicklung und die Lebensqualität der Menschen. Die Abnahme der Leistungsfähigkeit natürlicher Ökosysteme und die Verringerung der Nutzungspotentiale haben erhöhte Gesundheits- und Ernährungsrisiken sowie ein gesteigertes Risiko bei Extremereignissen zur Folge.

Die Auswirkungen des Klimawandels, insbesondere der Erwärmung (für das südliche Afrika sagen die Klimamodelle übereinstimmend die weltweit zweitstärkste Erwärmung vorher), gepaart mit Übernutzung, Raubbau und Zerstörung natürlicher Ressourcen führen zu einer starken Veränderung der Biodiversität. Durch Klimawandel und Lebensraumzerstörung drohen 30 bis 50 % der Tier- und Pflanzenarten innerhalb der nächsten Jahrzehnte auszusterben.

Als Folge des jetzigen Trends wird in Afrika mit einer Ausbreitung von Wüstengebieten, einer Degradation der Pflanzendecke und der Ökosysteme sowie einem Rückgang der landwirtschaftlichen Nutzungspotentiale gerechnet. Exotische Tier- und Pflanzenarten werden sich verstärkt ausbreiten und Landwirtschaft sowie menschliche Gesundheit gefährden. Waldbrände und Buschfeuer haben bereits stark zugenommen.

Internationale Einbindung
BIOTA SOUTHERN AFRICA ist ein international anerkanntes Flaggschiffprojekt für moderne Biodiversitätsforschung und leistet einen entscheidenden Beitrag zur UN-Konvention über die Biodiversität (CDB), zur Globalen Erdbeobachtung (GEOSS), zum internationalen DIVERSITAS Programm und dem Consolidated Plan of Action der „New Partnership for Africa´s Development (NEPAD).
Schaffung langfristiger Infrastrukturen
Die Forscher im BIOTA-Projekt nutzen standardisierte Flächen von Quadratkilometergröße für ihre Beobachtungen. Die sogenannten Observatorien sind mit Klimastationen, Sensoren und einem Monitoringprogramm ausgestattet. Das detaillierte Monitoringprogramm umfasst Fernerkundung, Daten zur Bodenfruchtbarkeit und landwirtschaftliche Indikatoren (z.B. Biomasse). Die Observatorien werden nach Ende des Projekts (spätestens Ende 2009) in die Hände der Partnerländer übergehen.

Darüberhinaus gehören zu dem BIOTA-Projekt Trainingsmaßnahmen zur Förderung von Kompetenzen von der universitären bis zur lokalen Ebene. An allen Observatorien werden die lokale Bevölkerung, vor Ort ansässige auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Unternehmen und die Nichtregierungsorganisationen in das Projekt einbezogen.

Für Herbst 2008 ist eine große Tagung in Südafrika geplant. Auf dieser soll die Umsetzung der wissenschaftlichen Ergebnisse mit Nutzergruppen und Politikern aus ganz Afrika diskutiert werden.

Das Projekt wurde durch das BMBF im Oktober 2000 im Rahmen der Forschung zum Globalen Wandel im Förderschwerpunkt BIOLOG gestartet. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die südafrikanischen Anteile dieses multilateralen Verbundprojektes mit rd. 2,6 Mio € pro Jahr. Dabei gehen ca. 20% der Förderung direkt an Projektpartner in Namibia und Südafrika. Anfang 2005 hat das südafrikanische Department of Science & Technology seinerseits weitere 11 Teilprojekte mit einer Gesamtsumme von 3 Mio. Rand bewilligt.

Weitere Informationen unter:

http://www.biota-africa.org/
http://pt-uf.pt-dlr.de/de/257.php
sowie beim Projektleiter:
Professor Norbert Jürgens
0170-1666500 bzw. +27-790362424
Mail: juergens@botanik.uni-hamburg.de
und beim PT-DLR, Projektträger des BMBF
Mail: umweltforschung@dlr.de

Media Contact

Birgit Bott idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Bildung Wissenschaft

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer