Wie in Nordrhein-Westfalen der Hochschulpakt umgesetzt wird

Das Innovationsministerium hat mit den nordrhein-westfälischen Hochschulen verabredet, wie viele Studienplätze in den kommenden Jahren an den einzelnen Standorten zusätzlich entstehen. Dies berichtete Innovationsminister Prof. Andreas Pinkwart am Dienstag in Düsseldorf.

Ebenfalls verabredet ist das Prämienmodell, nach dem das Geld aus dem Hochschulpakt an die Hochschulen verteilt wird. Innerhalb des Hochschulpakts zwischen Bund und Ländern hatte Nordrhein-Westfalen zugesagt, bis 2010 insgesamt 26.000 neue Studienplätze zu schaffen. Dafür stellen Bund und Land den NRW-Hochschulen rund 450 Millionen Euro zur Verfügung. „Ich begrüße außerordentlich, dass sich alle 14 Universitäten und zwölf Fachhochschulen am Hochschulpakt beteiligen“, sagte Pinkwart.

„Jeder, der in Nordrhein-Westfalen studieren möchte, erhält einen Studienplatz und eine qualitativ hochwertige Ausbildung“, sagte Pinkwart. Dafür ermöglicht das Innovationsministerium den Hochschulen ab dem kommenden Jahr, 540 Professuren für fünf Jahre doppelt zu besetzen. Das heißt, wenn eine Professorin oder ein Professor 2013 emeritiert wird, kann die Nachfolgerin oder der Nachfolger bereits 2008 berufen werden.

Die Verteilung der Gelder an die einzelnen Hochschulen regelt ein Prämienmodell. Das System bietet Anreize, bereits vorhandene Kapazitäten voll auszulasten, es sichert die Qualität des Studiums in bereits ausgelasteten Bereichen, und es setzt einen Schwerpunkt im Bereich der Natur- und Ingenieurwissenschaften. Die Hälfte aller zusätzlichen Studienplätze wird in dieser Fächergruppe geschaffen. Das Modell sieht für jeden zusätzlichen Studienanfänger, den eine bereits voll ausgelastete Hochschule aufnimmt, eine Prämie von 12.000 Euro vor. In den Natur- und Ingenieurwissenschaften beträgt die Prämie 20.000 Euro.

Von den 26.000 neuen Studienplätzen entstehen rund 15.000 an den Universitäten, 8.500 an den Fachhochschulen und 2.500 im sonstigen Hochschulbereich. Besondere Bedeutung kommt dem Ausbau der Fachhochschulen zu, die einen überdurchschnittlich hohen Anteil der zusätzlichen Studienanfänger aufnehmen. Von den rund 80.000 Studienanfängern im Studienjahr 2005 begannen 54.000 ihr Studium an einer Universität, 17.000 an einer Fachhochschule und 9000 im sonstigen Hochschulbereich (Kunst- und Musikhochschulen und andere Hochschulen).

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André Zimmermann idw

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