BMBF fördert die Bekämpfung des Analphabetismus mit 30 Millionen Euro

In Deutschland gibt es schätzungsweise vier Millionen funktionelle Analphabeten. Erhebliche Schwächen beim Lesen und Schreiben verringern für die Betroffenen nicht nur die Chancen auf dem Arbeitsmarkt, sondern beeinträchtigen auch ihre Lebensqualität und ihre gesellschaftliche Integration.

Diesem Problem tritt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit einem neuen Förderschwerpunkt entgegen, der mit insgesamt 30 Millionen Euro ausgestattet ist. Am Vortag des Weltalphabetisierungstages 8. September stellte das Ministerium die vom BMBF geförderten Projekte vor.

„Prävention und Bekämpfung des Analphabetismus sowie die Sicherung einer soliden Grundbildung für alle gehören zu den wichtigsten Aufgaben unseres Bildungssystems,“ sagte Bundesbildungsministerin Annette Schavan. „Grundbildung ermöglicht erst jegliche weitere Bildung und das lebenslange Lernen“.

Schavan hob in diesem Zusammenhang die Vorlese-Initiative der Stiftung Lesen hervor: „Eine lebendige Vorlesekultur ist ein Element einer wirksamen Prävention von Analphabetismus“. Im Rahmen des bundesweiten Vorlesetages am 23. November engagieren sich 2.500 Freiwillige in Lesungen, über das Jahr verteilt sind es rund 10.000 Menschen.

Die Förderinitiative des BMBF zur Verbesserung des Forschungsstandes für die Alphabetisierungs- und Grundbildungsarbeit mit Erwachsenen ist ein Beitrag der Bundesregierung zur nationalen Durchführung der Weltalphabetisierungsdekade (2003 bis 2012) der Vereinten Nationen. Die Förderrichtlinien zur „Forschung und Entwicklung zur Alphabetisierung/Grundbildung Erwachsener“ waren im November 2006 veröffentlicht worden. Es wurden schließlich 27 Verbünde ausgewählt.

Die Ministerin stellte eine erfreuliche Resonanz auf die Förderinitiative des BMBF fest: „Deutlich wird, dass das Interesse an der Alphabetisierungs- und Grundbildungsarbeit nicht nur bei den Einrichtungen der Erwachsenenbildung, sondern auch bei den wissenschaftlichen Einrichtungen und auch bei Betrieben erheblich gestiegen ist“, so Schavan. „Wir sind mit unserer Förderinitiative auf einem guten Weg, um die Alphabetisierungsforschung als eigenständiges Themenfeld zu etablieren.“

Damit alle erarbeiteten Ergebnisse auch die verschiedenen Nutzer erreichen, beabsichtigt das BMBF, ein „Transfer-Projekt“ zu fördern. Das „Transfer-Projekt“ soll alle Vorhaben dabei unterstützen, Ergebnisse zu bündeln und für die verschiedenen Nutzer und Akteure der Alphabetisierungsarbeit aufzubereiten. Außerdem soll das Projekt auch Ergebnisse in den internationalen Erfahrungsaustausch einbringen und die Verbünde bei der Auswertung internationaler Erfahrungen unterstützen.

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