Europas Nachwuchswissenschaftler im Blick

„Wir müssen den wissenschaftlichen Nachwuchs in Europa gezielt fördern, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Dazu gehört auch eine höhere Mobilität zwischen Wissenschaft und Wirtschaft – hier muss eine gegenseitige Öffnung der Karrierewege stattfinden.“ Dies sagten Bundesforschungsministerin Annette Schavan und der baden-württembergische Wissenschaftsminister Peter Frankenberg am Montag zum Auftakt der europäischen Nachwuchswissenschaftler-Konferenz in Stuttgart. In Deutschland sei man auf einem guten Weg dahin.

Welche Strukturen müssen geschaffen werden, um den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern? Wie kann jungen Forschenden der Wechsel zwischen Wissenschaft und Wirtschaft erleichtert werden? Diese Fragen diskutieren vom 13. bis 15. Mai rund 500 internationale Teilnehmer aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik auf der Konferenz „Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in Europa: Intersektorale Mobilität in Forscherkarrieren“. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat im Rahmen der Deutschen EU-Ratspräsidentschaft gemeinsam mit dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg und der EU-Kommission dazu eingeladen.

Bundesforschungsministerin Schavan betonte die Notwendigkeit zu handeln: „Wenn wir wollen, dass sich die besten Talente für Forschungskarrieren entscheiden, dann müssen wir den forschenden Berufen mehr Anziehungskraft verleihen.“ Als wichtige Schritte in diese Richtung nannte Schavan die Exzellenzförderung der Bundesregierung und speziell die Exzellenzinitiative, mit der Bund und Länder bis 2011 mit rund zwei Milliarden Euro zusätzlich Spitzenforschung an deutschen Hochschulen fördern. Der Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ist zudem zentraler Bestandteil der Hightech-Strategie der Bundesregierung. Wichtige Instrumente zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sind auch der Hochschulpakt und die Begabtenförderung. „Die Bundesregierung meint es ernst damit, jungen Menschen die besten Chancen zu eröffnen“, so Schavan.

„Wir haben in Deutschland sehr gute Erfahrungen damit gemacht, jungen Nachwuchskräften die eigenverantwortliche Leitung einer Forschungsgruppe zu über-tragen“, sagte Schavan mit Blick auf die BMBF-Programme „BioFuture“ und Nanofutur“ sowie das Emmy-Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Es sei daher richtig und wichtig, dass eine der ersten Aufgaben des neu gegründeten Europäischen Forschungsrates die Förderung von Nachwuchsgruppen sei.

Frankenberg verwies auf die Bedeutung des wissenschaftlichen Nachwuchses für die Lissabon-Strategie, die auf einen in allen Bereichen wettbewerbsfähigen Europäischen Forschungsraum zielt. „Dazu passt, dass Baden-Württemberg für Juniorprofessoren und Dozenten mit dem so genannten „Tenure Track“ einen neuen zügigen Karriereweg innerhalb einer Universität eröffnet“, sagte Frankenberg.

Im Hinblick auf die Verbesserung der Mobilität zwischen Wirtschaft und Wissen-schaft sagte Frankenberg, dass bereits jetzt die Möglichkeit bestehe, Forschen-den einen Aufenthalt in der Wirtschaft zu ermöglichen. An vielen Hochschulen des Landes gebe es Austauschprogramme mit der Wirtschaft und gemeinsame Projekte. „Woran wir noch arbeiten müssen“, so Frankenberg, „ist die Kompatibilität der Besoldungs- und Versorgungssysteme der verschiedenen Sektoren, aber auch der verschiedenen Nationen. Wir brauchen Mobilität und Austausch zwischen Wirtschaft und Wissenschaft, aber auch über Ländergrenzen hinweg. Hier sehe ich eine echte Zukunftsaufgabe für ganz Europa.“

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