Wie schlau macht Mozart wirklich?

Wer viel Mozart hört, dem fällt im Leben so manches leichter. So oder ähnlich lautet die gängige Meinung über die wundersamen Nebenwirkungen des wohl beliebtesten Komponisten aller Zeiten. Der als „Mozart-Effekt“ diskutierte Zusammenhang zwischen dem Genuss klassischer Musik und dem intellektuellen Leistungsvermögen hat die Wissenschaft schon öfter beschäftigt – und viele Eltern dazu gebracht, ihrem Nachwuchs schon möglichst frühzeitig Musik näherzubringen. Doch treibt all dieses Streben den Intelligenzquotienten wirklich in die Höhe?

Antworten auf diese Frage gibt jetzt eine Expertise, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) herausgegeben hat. Ein Wissenschaftlerteam hat darin den Forschungsstand aus Psychologie und Neurowissenschaften zusammengetragen und auf dieser Grundlage Perspektiven für weiterführende Forschungen entwickelt. Ein wichtiges Ergebnis der Studie: Es macht einen großen Unterschied, ob ein Kind selbst zum Instrument greift oder lediglich Musik hört. Das eigene Musizieren steigert nach den Erkenntnissen der Forscherinnen und Forscher die Intelligenz – wenn auch nur leicht. Der Konsum von Musik dagegen macht nicht wirklich schlauer. Ein indirekter Effekt kann allerdings dennoch bei den Hausaufgaben helfen: Der Musikgenuss hebt die Stimmung – und damit auch, zumindest kurzfristig, die Leistungsbereitschaft.

Doch muss es eigentlich immer Mozart sein? Können nicht auch Bach, Vivaldi oder gar Schönberg geistig trimmen? Die Antwort der Forscher lautet: Ja, wenn's denn gefällt. Musik, die Freude macht, fördert die Leistungsbereitschaft; Klänge, die weniger Spaß bereiten, sollte man beim Lernen – wie auch überhaupt – lieber meiden. Und was beim Konsum gilt, das trifft auch fürs Aktive zu: Nicht nur das Musizieren hilft dem Hirn auf die Sprünge, auch Knobelkurse, Schachpartien und Technikbasteleien machen den Nachwuchs fit für die Zukunft – wenn die Beschäftigung dem einzelnen denn liegt.

Der Band „Macht Mozart schlau? – Die Förderung kognitiver Kompetenzen durch Musik“ erscheint in der Reihe „Bildungsforschung“, in der das BMBF regelmäßig einen Überblick über den aktuellen wissenschaftlichen Stand zu verschiedenen Bildungsfragen gibt. Die Reihe steht im Internet zum Download bereit unter http://www.bmbf.de/pub/macht_mozart_schlau.pdf und kann auch direkt beim BMBF bestellt werden.

Media Contact

BMBF Newsletter

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Bildung Wissenschaft

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer