Werben um die besten Köpfe

Brillante Wissenschaftler gezielt zu gewinnen und zu fördern, hat sich die Fraunhofer-Gesellschaft mit »Fraunhofer Attract« vorgenommen. Das Programm richtet sich an externe Forscher: Es ermöglicht ihnen, in einem der 56 Fraunhofer-Institute eine Arbeitsgruppe von drei bis fünf Wissenschaftlern aufzubauen, Personalverantwortung zu übernehmen und fünf Jahre ihre Ideen in tatsächliche Innovationen zu überführen. »Die Wissenschaftler können ihre Ideen in der Fraunhofer-Gesellschaft marktnah vorantreiben, eng eingebettet in das optimal ausgestattete Institut«, sagt Dr. Raoul Klingner, der das Programm koordiniert. »Durch die Industrienähe der Fraunhofer-

Gesellschaft schließt das Programm die Transfer-Lücke zwischen Grundlagenforschung und Anwendung. Talente aus der Grundlagenforschung werden so für die angewandte Forschung und die Wirtschaft gewonnen.«

40 Attract-Gruppen schreibt die Fraunhofer-Gesellschaft in den kommenden drei Jahren aus, davon bereits 10 in diesem Jahr. Jedes Team erhält 500 000 Euro pro Jahr, insgesamt maximal 2,5 Mio Euro. Nach fünf Jahren, so das Ziel des Programms, sollen die Forschungen so weit gediehen sein, dass sich die Arbeitsgruppe selbst weiter trägt – sei es durch Wirtschaftserträge und Lizenzeinnahmen innerhalb des Fraunhofer-Instituts oder durch Ausgründung. »Das Programm soll den Wissenschaftlern zur persönlichen Karriere in der angewandten Forschung, der Industrie oder als Unternehmen verhelfen«, sagt Klingner.

Bei den Bewerbern kommt es neben der wissenschaftlichen Exzellenz und einer vielversprechenden Forschungsidee vor allem auf die Persönlichkeit an: Offenheit und Führungsqualitäten sind gefragt, da der Wissenschaftler eine Gruppe von bis zu fünf Forschern aufbauen und leiten soll. Der Wissenschaftler kann individuell maßgeschneiderte Weiterbildungsprogramme besuchen. Regelmäßige Treffen der Teilnehmer sorgen für einen guten Austausch.

Beantragt wird die Förderung von dem externen Wissenschaftler gemeinsam mit dem Institutsleiter, an dessen Institut die Gruppe aufgebaut werden soll. Nur so, sagt Klingner, lasse sich das Projekt gut in die Institutslandschaft eingliedern.

Media Contact

Dr. Raoul Klingner Fraunhofer-Gesellschaft

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