Wirtschaft setzt für Fachkräfte-Nachwuchs auf Frauen

Staatssekretär Thomas: „Die Trennung der Geschlechter erhöht derzeit ihre Chancen in Studium und Lehre wesentlich“

Die Wirtschaft will mehr Frauen für Führungspositionen in technischen Zukunftsberufen gewinnen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) setzt dabei neue Akzente in der Ausbildung von Expertinnen. „Mit innovativen Lehr- und Lernformen an Schulen und Hochschulen können wir Mädchen und Frauen für Naturwissenschaften und Technik begeistern und sie für entsprechende Studiengänge gewinnen“, sagte Staatssekretär Uwe Thomas am Freitag zur Eröffnung der internationalen Bildungskonferenz „Zukunftschancen durch eine neue Vielfalt in Studium und Lehre“ in München: „Gelingt den Lehrenden nicht, die Eingangsvoraussetzungen und Interessen von Mädchen gleichermaßen in diesen Unterricht einzubeziehen, müssen wir in verstärktem Maße auch getrennte Kurse und Frauenstudiengänge anbieten. Die Trennung der Geschlechter erhöht derzeit ihre Chancen in Studium und Lehre wesentlich.“

Hochschulen engagierten sich bereits sehr darin, junge Frauen für die Ingenieur- und Naturwissenschaften zu interessieren, es fehle aber vor allem im Grundstudium an motivierenden Inhalten und Lehrformen. In den Fächern Informatik und Physik liege die Zahl der Studienabbrecherinnen deutlich über der Zahl der männlichen Abbrecher, kritisierte Thomas: „Wir sind von einer Chancengleichheit für junge Frauen derzeit noch weit entfernt.“ Die auf der Konferenz vorgestellten Studien belegten, wie dies erfolgreich umgesetzt werden könne.

Führende Unternehmen in Deutschland wie die Siemens AG setzen Frauen inzwischen gezielt auf strategische Posten. Das Unternehmen beseitige den chronischen Mangel an weiblichen Führungskräften durch einen konsequenten „Kulturwandel bei den Personalentscheidern“, sagte Peter Ramm von der Siemens AG auf dem Eröffnungspodium: „Das Prinzip der Chancengleichheit ist im Unternehmen bereits als Pflichtelement in die Führungstrainings integriert.“

Auf dem zweitägigen Treffen stellen Experten aus Israel, Schweden, Österreich, den USA und Deutschland ihre Projekte für die Stärkung der Chancen von Mädchen und Frauen in Technik, Naturwissenschaft und Informatik vor. Für die Diskussion werden im Deutschen Museum in München rund 350 Teilnehmer erwartet. Die Konferenz legt die wissenschaftliche Grundlage für die Beratungen der Bund-Länder-Kommission im März zu diesem Thema.

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