Innovationsindikator 2006 zeigt gravierende deutsche Schwäche im Bildungssektor
Bologna-Prozess konsequent vollenden – Stifterverband fordert weitere Schritte zur Hochschulreform – Innovationsindikator 2006 zeigt gravierende deutsche Schwäche im Bildungssektor
Stifterverbandsgeneralsekretär, Andreas Schlüter, zeigte sich über die anhaltende Schwäche des deutschen Bildungssystems besorgt, die der Innovationsindikator 2006 aufdeckt. „Wenn wir unser Bildungssystem nicht auf Vordermann bringen, droht Deutschland mittelfristig der Absturz“, sagte Schlüter. „Forschung bereitet den Boden für die Innovationen von morgen, aber Bildung schafft die Grundlage für den Wohlstand von übermorgen“, so Schlüter. Ihren Innovationsindikator Deutschland 2006 stellten der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und die Deutsche Telekom Stiftung heute in Berlin vor. Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass das deutsche Bildungssystem in fast allen Belangen im internationalen Vergleich hinterher hinke.
Gravierende Schwächen sieht der Bericht bei der Quote der Hochschulabsolventen eines Jahrgangs. Auch das Engagement deutscher Unternehmen in die Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter falle zu gering aus. Eine Lösung erhofft sich Schlüter von der Umstellung der Studienabschlüsse auf das gestufte Bachelor-/Master-Modell im Zuge des so genannten Bologna-Prozesses. „Wenn die Hochschulen den Weg des Bologna-Prozesses konsequent zu Ende gehen, dann lösen sich beide Probleme in Luft auf“, meinte Schlüter. Erstens erleichterten es die gestuften Studienabschlüsse gegenüber den traditionellen Studiengängen, sich berufsbegleitend weiterzubilden oder Phasen der Hochschulausbildung mit Phasen der Berufstätigkeit zu verbinden. Zweitens glänzten viele Bachelor-Studiengänge mit geringen Abbrecherquoten.
Eine aktuelle Bilanz des Stifterverbands-Programms Reformstudiengänge zeige, dass mit den neuen Abschlüssen ein neuer Geist in die Universitäten einziehe, so Schlüter. Vier Jahre lang hatte der Stifterverband Bachelor-Studiengänge in Münster, Düsseldorf, Bayreuth und Darmstadt gefördert. „Wo im Magisterstudiengang Abbrecherquoten von 80 Prozent die Regel waren, erreichen jetzt 80 Prozent den Abschluss in der Regelstudienzeit“, sagte Schlüter, „und zwar bei deutlich angehobenen Leistungsanforderungen.“
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