Zwei Frankfurter Exzellenzcluster bewilligt

Nur 15 von den bundesweit 39 Anträgen für Exzellenzcluster wurden bewilligt. „Die Bewilligungsquote für Frankfurt ist optimal“, freut sich Universitätspräsident Prof. Rudolf Steinberg, „die Universität Frankfurt hat ihre Position als führende Forschungsuniversität in Hessen und eine der forschungsstarken Universitäten in Deutschland nachdrücklich unter Beweis gestellt. Mein Glückwunsch geht an die erfolgreichen Antragsteller, deren herausragende Forschungsqualität so eindrucksvoll bestätigt wird, und die nun die Chance erhalten, ihre groß angelegten Vorhaben umzusetzen.“

Das für Frankfurt so positive Ergebnis sieht Steinberg auch als Ermutigung, sind an der Fortsetzung des Exzellenzwettbewerbs zu beteiligen. Die Goethe-Universität hat im Rahmen der zweiten Wettbewerbsstaffel Antragsskizzen für ein geisteswissenschaftliches Exzellenzcluster zur Entstehung normativer Ordnungen und ein universitäres Zukunftskonzept eingereicht. Welche Universitäten in der zweiten Staffel zu Vollantragstellungen aufgefordert werden, will die DFG im Januar 2007 bekannt geben.

Im Rahmen der weiteren Antragstellungen ist auch zu prüfen, unter welchen Bedingungen die bereits eingereichten Anträge zu den beiden Graduiertenschulen überarbeitet werden können, die jetzt nicht erfolgreich waren. Die Universität Frankfurt hatte hier die in der ersten Staffel positiv vorbewerteten Anträge zur „Otto Stern Schule für integrierte Doktorandenausbildung in den Naturwissenschaften“ und die „Frankfurt International Research Graduate School for Translational Biomedicine FIRST“ vorgelegt. Die Bewilligung mindestens einer Graduiertenschule und eines Exzellenzclusters ist die Voraussetzung zur Förderung eines universitären Zukunftskonzepts.

„Die Wissenschaftler an der Johann Wolfgang Goethe-Universität haben lange unter schwierigen Bedingungen lehren und forschen müssen. Sie haben dennoch energisch an der Forschungsprofilierung der Universität und an der Studienreform gearbeitet. Die Universität erhält nun nicht allein durch die großangelegte Campusneugestaltung, sondern auch durch die Exzellenzförderung ein neues Gesicht und überregionale Anerkennung,“ wertet Rudolf Steinberg den Ausgang der ersten Runde der Exzellenzinitiative für die Universität.

Exzellenzcluster

Makromolekulare Komplexe

Viele biologisch wichtige Moleküle erfüllen im Verbund, in Form makromolekularer Komplexe, ihre fundamentalen Aufgaben in allen lebenden Organismen. Da große Komplexe experimentell nur schwer zugänglich sind, ist das Wissen über molekulare Mechanismen, wie Makrokomplexe funktionieren, begrenzt.

Frankfurt ist ein international ausgewiesenes Zentrum im Bereich der Strukturbiologie, der Wissenschaft, die sich mit der dreidimensionalen Struktur biologisch wichtiger Moleküle beschäftigt. Ein Schwerpunkt liegt bei Proteinen und Proteinkomplexen in biologischen Membranen. Im Rahmen von 'Sonderforschungsbereichen wurden auf diesen Gebieten bereits hervorragende Ergebnisse erzielt. Im Rahmen dieser Initiative soll die Forschung auf große Proteinkomplexe in der gesamten Zelle ausgedehnt werden. Gegenstand der gemeinsamen Forschungsinitiative ist die Aufklärung von Struktur, Funktion und Mechanismen in der 'Dynamik der Bildung makromolekularer Komplexe“. Das daraus resultierende Verständnis ihrer Aufgabe in der Funktion von Zellen soll auch zur Entwicklung neuer Arzneimittel verwendet werden Aufbauend auf den vorhandenen Stärken soll ein einzigartiges, interdisziplinäres Zentrum für dieses neue und wichtige Gebiet der Zellbiologie entstehen.

Herz-Lungen-Systeme

Excellence Cluster Cardio-pulmonary System (gemeinsam mit der Justus Liebig Universität Giessen)

Im Fokus des ECCPS (Excellence Cluster Cardio-pulmonary System) stehen vaskuläre Erkrankungen des Herzens und der Lunge; zwischen denen ein enger funktioneller Zusammenhang besteht. Sie sind zusammen für > 50 % aller Todesfälle vor dem 75. Lebensjahr und > 50 % aller Gesundheitskosten verantwortlich.

An den Universitäten Frankfurt und Gießen haben sich seit mehreren Jahren klinische und experimentelle Arbeitsgruppen auf dem kardiovaskulären und pulmonalen Sektor etabliert, die sich mit innovativen Ansätzen sowie hochrangigen Publikationen eine auch international führende Position erworben haben. Der thematische Schwerpunkt in Frankfurt liegt dabei im Bereich der vaskulären Biologie und der kardialen Regeneration, in Gießen stehen das koronare und pulmonale Gefäßsystem sowie die Lunge als Gesamtorgan im Vordergrund. Mit der gemeinsamen Initiierung und wechselseitigen universitären Einbindung des Max-Planck Institutes für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim wurde eine exzellente Basis für eine regionale Kooperationsstruktur auf dem Gebiet des kardiopulmonalen Systems geschaffen. Diese wurde jüngst durch die Gründung des Hessischen Zentrums für Herz- und Lungenforschung erweitert. Das Exzellenzcluster ist als krankheitsorientiertes „Translational Research Center“ konzipiert, d.h. Erkenntnisse aus Projekten der Grundlagenforschung sowie der krankheitsbezogenen klinischen Forschung liefern hier die Basis für die Entwicklung neuer therapeutischer Strategien. Durch Schaffung neuer Strukturen und intensive Vernetzung wissenschaftlicher Kompetenz im Bereich innovativer Forschungsgebiete (regenerative Medizin, Stammzellbiologie u.ä.) kommt eine neue Dimension hinzu.

Kontakt:
Interviews mit dem Präsidenten:
Prof. Dr. Rudolf Steinberg steht am 13.10.06 von 15:30 bis 16:30 Uhr für Interviews zur Verfügung (Kontakt: Frau Ingrid Rudolph, persönliche Referentin des Präsidenten, Tel.: 069-798-22232).
Exzellenzcluster „Makromolekulare Komplexe“
Prof. Werner Müller-Esterl, Vizepräsident; Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt, Tel. 069/6301-5652, Fax 069/6301-5577;

E-Mail: wme@biochem2.de

Exzellenzcluster „Herz-Lungen-System“
Prof. Dr. Rudi Busse, Institut für Physiologie (Kardiovaskuläre Physiologie), Tel.: 069/6301-6049.

Media Contact

Anne Hardy idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-frankfurt.de

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