Experten für die digitale Wirtschaft

Digitalisierung und Vernetzung der Wirtschaft schreiten immer stärker voran. In diesem Spannungsfeld entstehen komplexe Aufgaben und moderne Berufe. Darauf will die Universität ihre Absolventen optimal vorbereiten: Zum Wintersemester 2006/07 führt sie den neuen Masterstudiengang Informationswirtschaft ein. Er löst die Ausbildung zum Diplom-Informationswirt ab.

Voraussetzung ist ein Bachelor in Informationswirtschaft, wie er an der Universität Karlsruhe erworben werden kann, oder ein gleichwertiger Abschluss in einem wirtschaftswissenschaftlichen oder Informatik-Studiengang – zum Beispiel Volkswirtschaftslehre, Wirtschaftsinformatik, Betriebswirtschaftslehre, Informatik oder Wirtschaftsingenieurwesen. Das Studium dauert vier Semester. Bewerbungsschluss ist der 15. Juli. Die Fakultäten für Wirtschaftswissenschaften und Informatik haben ein Auswahlverfahren entwickelt. Pro Studienjahr wollen sie circa 100 Studienanfänger aufnehmen. Bewerberinnen und Bewerber müssen dazu neben dem Bachelor-Zeugnis ein Motivationsschreiben vorlegen.

Der Studiengang, der mit dem Master of Science abschließt, sei kein Weiterbildungsangebot, das sich neben dem Beruf her bewältigen ließe, erklärt Professor Dr. Andreas Geyer-Schulz, Studiendekan für den Studiengang Informationswirtschaft: „Es ist ein Vollzeitstudiengang“, der „eine punktuelle Spezialisierung und eine wissenschaftliche Verbreiterung“ biete.

Der Studiengang trägt den Entwicklungen in der Informationstechnologie Rechnung und betrachtet Information als Wirtschaftsgut, Produktions- und Wettbewerbsfaktor. In der Interdisziplinarität zwischen Informatik, Wirtschaftswissenschaften und Recht lernen die angehenden Informationswirte Methoden und Modelle, um Informationsflüsse und -produkte sowie elektronische Märkten zu erklären, zu analysieren und zu gestalten. Unter ökonomischen und technischen Gesichtspunkten sollen die Studierenden Information und elektronisches Handeln in praxisnahen Anwendungen umsetzen. Im Ranking der Zeitschrift Capital wurde der Studiengang bereits vor der Umstellung auf das Mastermodell zweimal als bester deutscher Studiengang in der Wirtschaftsinformatik geführt.

Geyer-Schulz erwartet, dass das Fachgebiet Informationswirtschaft neue Unternehmensformen ermöglichen wird, die mit Informationen handeln. In traditionellen Firmen könne es helfen, die Informationsverarbeitung zu verbessern und die Informationsflüsse zu optimieren. Mögliche neue Berufsfelder entstünden in der Unternehmensführung und -organisation, etwa beim Aufbau eines unternehmensweiten Wissensmanagements oder der Gestaltung virtueller Unternehmen.

Dass es eine Nachfrage für das Fach Informationswirtschaft gibt, steht außer Zweifel: Das sechssemestrige Bachelor-Studium an der Universität Karlsruhe, das im Grundstudium Inhalte der Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre, Informatik, Mathematik, Operations Research, Statistik und Recht vermittelt, nahmen im vergangenen Wintersemester mehr als 230 Studierende auf. Langfristig sollen es pro Studienjahr auch nur 100 Bachelor-Studienanfänger sein. Weniger aber nicht, sagt Geyer-Schulz: „Die Unternehmen brauchen unsere Absolventen“.

Weitere Informationen:
Professor Dr. Andreas Geyer-Schulz
Studiendekan für den Studiengang Informationswirtschaft
Telefon 0721/608-8401
E-Mail andreas.geyer-schulz@em.uni-karlsruhe.de

Media Contact

Dr. Elisabeth Zuber-Knost idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-karlsruhe.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Bildung Wissenschaft

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer