Deutschland und Frankreich gemeinsam in der Krebsforschung

Meyer-Krahmer: „Forschungsziele werden schneller erreicht“


Deutschland und Frankreich starten ein neues Förderprogramm zur Krebsforschung. Wissenschaftler beider Länder und insbesondere der Nachwuchs, sollen künftig bei der Zusammenarbeit auf diesem Gebiet unterstützt werden, sagte Staatssekretär Frieder Meyer-Krahmer am Donnerstag in Paris. Dort stellte er das neue deutsch-französische Krebsforschungsprogramm anlässlich des „Deuxième Salon Européen de la Recherche et de l’Innovation“ vor, den er gemeinsam mit dem französischen Forschungsminister François Goulard eröffnete.

Wenn sich Arbeitsgruppen in ihren Kompetenzen ergänzen, könnten die Forschungsziele schneller und effizienter erreicht werden, sagte Meyer-Krahmer. Mit der binationalen Forschungsausrichtung könnten außerdem junge Wissenschaftler in beiden Systemen erfolgreich arbeiten und die Kooperation beider Länder nachhaltig verankern. „Die deutsch-französische Initiative in der Krebsforschung ist ein wichtiger Impuls für den Europäischen Forschungsraum“ sagte Meyer-Krahmer.

In Deutschland wird die Kooperation vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), in Frankreich von Institut National du Cancer (INCa) betreut. Das Programm, das die gesamte thematische Breite der Krebsforschung adressiert, finanziert diejenigen Kosten, die durch den Wissenschaftleraustausch entstehen. Dies schließt Laborbesuche, Gastaufenthalte, Konferenzreisen, Stipendien für Doktoranden und Postdoktoranden und Sachbeihilfen für Arbeiten im Gastlabor ein. Die Projekte laufen über maximal zwei Jahre und können eine Förderung von bis zu 50.000 Euro erhalten. Gemeinsame Anträge können bis zum 15. August 2006 vorgelegt werden. Bis 2008 sind zwei weitere Bekanntmachungen vorgesehen.

Der Kampf gegen Krebs ist eines der vorrangigen Ziele der Gesundheitsforschung in Deutschland und Frankreich. Das BMBF unterstützt die Krebsforschung einmal als Teil der institutionellen Förderung. Mehrere lebenswissenschaftlich ausgerichtete Helmholtz-Zentren (das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg, das Max-Delbrück-Centrum in Berlin, die Gesellschaft für Biotechnologische Forschung in Braunschweig und die GSF – Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit in München erhielten für die Krebsforschung im Jahr 2005 eine Grundfinanzierung in Höhe von 75 Millionen Euro. Im Rahmen der BMBF-Projektförderung werden drei krebsbezogene Kompetenznetze in der Medizin (Leukämien, Maligne Lymphome, Pädiatrische Onkologie) zwischen 1999 und 2007 mit rund 39 Millionen Euro unterstützt. Als Teil des Nationalen Genomforschungsnetzes (NGFN) werden drei Forschungsnetzwerke zum Thema Krebs mit mehr als 15 Millionen Euro gefördert.

Weitere Informationen zur aktuellen Ausschreibung erhalten Sie im Internet unter:

www.daad.de und
www.institutnationalducancer.fr

sowie bei:

DAAD, Manuela Schenk
Kennedyallee 50
D-53175 Bonn
00 49 (0) 228 882 251
schenk@daad.de

und

INCa, Arlette Nadir
21, rue Leblanc, Le Ponant B
F-75750 PARIS Cedex 15
00 33 (0) 1 53 98 53 76
anadirndoye@institutcancer.fr

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Silvia von Einsiedel idw

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